Engi (Transkription Nr. 419)

Schulort: Engi
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1449, fol. 197-198v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Linth
Distrikt 1799: Schwanden
Agentschaft 1799: Engi
Kirchgemeinde 1799: Engi
Ort/Herrschaft 1750: Glarus
Kanton 2015: Glarus
Gemeinde 2015: Glarus Süd
In dieser Quelle werden folgende 2 Schulen erwähnt:

Getreüliche Beantwortung derynigen Fragen über den Zustand der Schule von der Gemeind Engi
Von mir Heinerich Hämmerli Schulmeister. Die vorangesezten Zahlen und Buchstaben bedeüten die Fragen worauf dann so gleich die antwort folget.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Enngi.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Ein sehr Zerstreütes bevölckertes Dorf.

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Nein.

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Zur Kirchengemeine und Agentschafft Enngi.

I.1.d In welchem Distrikt?

Schwanden

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Linth.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.
I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

diese Dorfschaft ist so sehr Zerstreüt dißes sehr schwer wäre auf die Fragen genau zu antworten, wie es geforderet ist, da es allso zu sagen unmöglich ist, so will ich so viel möglich im kürzen obige Fragen beantworten
Haüser sind ungefehr 114. Weiler sind fast keine, und Schule befindet sich im Centrum wohin die entlegensten eine gute halbe Stunde haben zu gehen.

I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

||[Seite 2] 168 Kinder worvon 75. die Schule besuchen die anderen Zum Theil zu entlegen Die anderen Zu arm daß sie wegen der Kleidung und speiß auch viel verhinderet werden.

I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

Matt eine halbe Stunde.

I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Die anfangs gründe im Buchstabieren Lesen und schrieben. wie auch geschriebenes Zuleßen.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Nur im Winter ohngefehr 18. wochen

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Klein und groß Catechismus osterwald biblische Erklärung von Hubner u. s w.

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Sie werden aus d heiligen Schrift gezogen.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

Von 9 Uhr bis Nachm: um 2 Uhr.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Jn Hier sind bisher noch keine Claßen eingeführt.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Das Volk, mit freyer Hand.

III.11.b Wie heißt er?

Heinrich Hämmerli.

III.11.c Wo ist er her?

aus der oben angeführten Dorfschaft Enngi

III.11.d Wie alt?

Jm 59. Jahr

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

||[Seite 3] Keine

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

Jm 27 Jahr.

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Bey Hause und beschäftigte mich mit dem Landbau

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Über 30 Jahr die Singschul

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

bey 4. b. schon beantwortet

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

44 Knaben und 31. Töchtern

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)

Von den Einwohneren, und anderen theils nehmenden Herzen welche darfür angesprochen worden

IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

Ja.

IV.13.b Wie stark ist er?

Agent. 900 Guldi

IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?

aus den Zusamengelegten.

IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Nein.

IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Keins.

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

Schlecht.

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Nur eine Stube, an einem anderen gebeüde angehenkt

IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

das obige belehrt

IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

der Schulvogt welcher über den kleinen Fond gesezt ist

IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

||[Seite 4] Geld.

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus

aus dem Schugütlein. 21 1/2 fl.

IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?

Nichts.

IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Weil es mir Schwachen auch gegönt ist einige Bemerkung zu machen, so will ich dennoch den anlas zu nuz ziechen Unsre dorfschaft ist sehr bevölkeret so das kaum der Halbe Theil die hiesige Schule besucht.
Die Ursachen hiervon aber sind weil es eine sehr arme und dürftige Gemeine ist.

Unterschrift

Bürger Bürger Statthalter Esayas Zopfy in Schwanden

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