Matt (Transkription Nr. 418)

Schulort: Matt
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1449, fol. 191-195v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Linth
Distrikt 1799: Schwanden
Agentschaft 1799: Matt
Kirchgemeinde 1799: Matt
Ort/Herrschaft 1750: Glarus
Kanton 2015: Glarus
Gemeinde 2015: Glarus Süd
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Matt (Niedere Schule, reformiert)

27.02.1799

Was die Fragen an die Religions diener betrift, so haben wir Vorsteher u Pfarrer der gemeind Matt selbige schon den 14 Sept: 1798 von Frag zu Frag wie sie uns eingesandt worden waren getreulichen beantwortet.
Dies Bescheint Casper Freuler Pfarrer
Beantwortet den 27. Febr: 1799.
||[Seite 2] Beantwortung derjenigen Fragen welche den Zustand der Schule von der Gemeind Matt in sich begreifen. Von mir Caspar Freuler Pfarrer u zugleich Schullehrer.
Durch die vorangesezten Zahlen u Buchstaben werden die Fragen im Original angedeütet, welche der Leser einsehen, u selbige gegen, folgende Beantwortung halten kan.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Matt.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Ein dorf.

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Eine eigene Gemeine.

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Zur Kirchen und Agentschaft Matt.

I.1.d In welchem Distrikt?

Schwanden.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Linth.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jnnerhalb des Umkreises der 1sten Viertelstunde befinden sich 64 Haüser. Jnnerhalb des Umkreises der 2ten Viertelstund befinden sich nur 2 einzige Haüser, in dem es ein steiler Berg ist. Jnnerhalb des Umkreises der 3ten Viertelstund befinden sich 15 Haüser welche Bewohner nemlich in einer sehr rohen Gegend wohnen.

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Matt ||[Seite 3] Matt ein Dorf — Brumbach — Stalden — Krauch u Weissenberg sind Weiler.

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

Das Dorf Matt ist nahe, der Weiler Brumbach, Stalden u Krauch ist eine viertelstund entlegen. der Weiler Weissenberg aber 3 starke Viertelstund.

I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

von Matt besuchen Kinder die Schul an der Zahl 35.
von dem Weiler Brumbach besuchen Kinder die Schule an der Zahl 6. von dem Weiler Stalden, besuchen Kinder die Schule an der Zahl 7. von dem Weiler Krauch besuchen Kinder die Schule an der Zahl 12. von dem Weiler Weissenberg besuchen Kinder die Schule an der Zahl 10

I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

Engj eine halbe Stund.

I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Man trachtet sie zu vernünftigen Menschen zu bilden.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Sommer u Winter, aber im Winter wird die Schule fleissiger besucht als im Sommer.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Der kleine u grosse Catechismus biblische Geschichten über das A u N. Testament Osterwald etc:

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Sie ||[Seite 4] Sie werden aus dem alten u neuen Testament, oder aus einer sonst merkwürdigen nüzlichen Geschichte gezogen.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

2. bis 3 Stund nachdem die Anzahl der Kinder sind.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Jn Hier sind, bis dato noch keine Classen eingeführt.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Es ist des jeweiligen Pfarrers Pflicht selbige Schule selbst zu halten, würde er sie aber klagbar halten, so könnte sie ihm durch die Kirchsgenosen entzogen werden welches aber noch nie geschehen ist.

III.11.b Wie heißt er?

Caspar Freuler Pfarrer.

III.11.c Wo ist er her?

Von Elm aus dem District Schw:

III.11.d Wie alt?

Jm 25 Jahr.

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Keine.

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

Jm 3ten Jahr.

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Auf der Universität zu Basel.

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Gottes Wort zu verkündigen.

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Ungefehr 70 Kinder.

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

Von einem jeglichen Geschlechte ohngefehr der halbe Theil.
(Bemerkung) ||[Seite 5] (Bemerkung) Von dem Dorf Matt u Weilern, solten die die Schule etwan 114 Kinder besuchen weil aber die Gemeine sehr arm ist, wird bey vielen nur für den Leib nicht aber für die Seele gesorgt.

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

Mit dem Kirchen oder armengut vereiniget.

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Keines

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

Jn altem Zustand.

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Jm Pfarrhaus.

IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

obige Antwort belehrt den Leser

IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

die Vorsteher der Gemeine u die Hülfsquellen werden aus dem Kirchengut geschöpft.

IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Geld.

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus

Aus dem Kirchengut.

IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?

Kirchengut. — 47 fl. von dem andren aber sonst Nichts.

IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

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