Lienz (Transkription Nr. 402)

Schulort: Lienz
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1449, fol. 39-60v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Linth
Distrikt 1799: Werdenberg
Agentschaft 1799: Lienz
Kirchgemeinde 1799: Rüthi
Ort/Herrschaft 1750: Glarus
Kanton 2015: St. Gallen
Gemeinde 2015: Altstätten
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Lienz, 1. Schule (Niedere Schule, reformiert)

Antwort der Fragen Uber den zu Stand der schul der ober Lientz

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Jn der obrn Lientz

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Es ist Eine Eigne ge Meind mit under Lientz

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Jn der ge meind Senwald

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

zu der agent schaft Lientz

I.1.d In welchem Distrikt?

zu dem dichsririckt werden Berg

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

zu dem Kanton Lint:

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Es Sind häüser Jn den Lientz Es Jst auch zu wüssen. das auß der gemeind, Senwald 12. Kinder die Recht haben, Jn die schul Lientz zu gehen.

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Senwald

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

die schul Jst Entfernt Ein vierttel Stund, weit und Breit vngefähr

I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

Es Sind Kinder 40.

I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

Eine stunde Jm um Kreis vnder Lientz, und ober Lientz wie auch Senwald zwei schuhlen

I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Es wird gelehrt Lessen schreiben und auch Etwas Jm Rechnen und Singen

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

uon Martini Biß oster

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Es werden nammen Büchli fragstuck, catte Kes mi wie auch Zügnussen Buch, und Psalmmen Buch und das alt und Neü Testament welche zu der christlichen Religion dienen

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Erstens schribt Mann Jhnen Eine uor a.b.c.d. wann. daß gelehrt Jst so gibt Mann Jhnen Ein andre vor schift uor mit nammen zu schreiben

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

Sie daurt 6. stund.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Ja sie sind Jn Klassen Ein getheilt wie Eine Klassen zum Buchabier Eine Klas zum Lesen Jm Zügnusen Buch und Eine Klas Jm Psalmen Buch Eine Klas Jm Testament und Eine Klas zum Singen und Eine Klas zum schreiben und so fort

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

||[Seite 2] die geistlich und weltlich obrig Keit und die Herren uonm Stad zürich habens Bestimmet

III.11.b Wie heißt er?

andreas hinderberger

III.11.c Wo ist er her?

aus der gemeind

III.11.d Wie alt?

33. Jar alt

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

5. Kinder

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

4. Jahr

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Jn der gemeind Er hat vor her Kein beruf ge habt anders dann Bauren wesen

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Er hat {nebent dem} Lehr amt Keine ver Richtung

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Es besuchen die schul 40. Kinder

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

Knaben 24. und mädchn 16.

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)

Es gehen Etwas Minder weil die Summer schul Jn der wochen nicht Mehr als 2. halbe Tag gehalten wird

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)

Ja Es Sind zu Sammemgestifte gelter welche die hauß väter zu Sammen gestifet haben da Man Ein stuck wiß wachß ge Kauft hat von dem zu Sammen ge Stiftem gelt Namlich für 200. fl. wiß wachß Mehr ist auch am capital 100. fl. gelt Mer ist auch am capital 68 fl. gelt Mehr ist auch am capital 62. fl. gelt Mehr ist auch zu wüssen daß Ein scheffel Kernen und dar zu gehört 3. fl. gelt welches her Komtt von dem Stad welches die zürcher Herren gestifftet haben an die schul Lientz der schul Lohn Betrifbt 30 fl.

IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?
IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

der schulmeister die schul Jn seinem Eigginen hauß

IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Eins Muß Jch nach Melden daß die Kinder Jn der underen Lientz und die Kinder auß dem Senwald Alle Tag Ein scheit holtz Mit Sich Jn die schul nemEn

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

||[Seite 3] Di Se AB. schrift Sol Kommen An Bürger Agent Andreas hinder Berger Jn der Lientz Der Agent, Wirt die Ab schrift dem unter Satthalter und Regierungß statt halter An den Minister der Könste und wissen schaften ge Langen Lassen

Unterschrift

von Mir geschri Ben schul Meister Andreas hinder Berger Jn der Lientz

Zitierempfehlung: