Hausen am Albis (Transkription Nr. 37)

Schulort: Hausen am Albis
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1471, fol. 318-321
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Zürich
Distrikt 1799: Mettmenstetten
Agentschaft 1799: Hausen am Albis
Kirchgemeinde 1799: Hausen am Albis
Ort/Herrschaft 1750: Zürich
Kanton 2015: Zürich
Gemeinde 2015: Hausen am Albis
In dieser Quelle werden folgende 3 Schulen erwähnt:

14.02.1799

Antworten Der Fragen? Über Den Zustand der Schule (prima) zu Hausen.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Die Schule zu Hausen.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Jst im Dorf Hausen.

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Jst eine eigene Gemeine.

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Gehört zu der Kirchengemeine et (Agentschafft) Hausen.

I.1.d In welchem Distrikt?

Jst im Distrikt Metmenstetten.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Konton Zürich.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.
I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

a. Hausen hat 24. Haüser — Kinder in der alltag Schul 80.
b Heisch ein Dorf, entfernt v. Hausen 1/2 Viertelstund hat Haüser 23. Kinder in der alltag Schul 68.
c. Vollenweid, ein Hof, entfernt 3/4tel stund hat Haüser 3. Kinder 7.
d. Dörlen, ein Hoff entfernt 1 stund, Haüser 2. Kinder 2.
e. Riedtmat, ein Hoff, entfernt 3/4tel stund, Haüser 2. Kinder 7.
f Teüfenbach, ein Hoff, entfernt 1/2 stund, Haüser 2. Kinder 5.
g Albis, hinder, Mitler, et ober Albis. Haüser 6 Kinder 14.
Die Summa der alltags Schulkinder 183.
NB. Wan ein rechter trieb oder Ernst wäre, wie Ehdem. so Könten mehr als 200. in die Schul kommen.
||[Seite 2] h Jn die Repetier Schul, kommen aus dem gantzen Schulbezirk, Knaben et töchteren Über achtzig (Von dieser Schul Übung bekomt der Schul Mstr nichts)
i Jn die Nachtsing Schul, an Samstag, et Sonntags Nächten kommen Knaben, et töchteren, 80. 90. Schon oefters über 100.

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

a. Ebertschweil 1/2 stund.
b. Cappel 1/2 stund.
c. Rifferschweil 1/2 stund
d Augst 1. stund.

I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Anfängere Lehrnen Jm A. B. C. Buch — Denn, den kleinen et grossen Catechismum, Nach diesem im Testament et Psalmbücheren auch geschriebnes, fertig Lesen — Den Gebetter, sprüche, und Poessen auswendig Lehrnen — NB. bey vielen Eltern kommt man hiermit nicht wohlan. ich, habe Schon zur antwort bekommen, es wäre beynahe genug, wenn man die kinder nur das Unser Vater. Lehrnen würde. Etwelche üben sich im rechnen.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Die Schul wird im Winter, zwanzig. Jm Sommer auch zwanzig Wochen gehalten

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Nebst a.b.c. Buch, Lehr Mstr — Zeügnuß — Testament etc: sind keine eingeführt — als Herrn Waasers von Appenzell Gedrukte et. geschriebne Bücher habe ich bald den Meisten zum Lehrnen gegeben.

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

||[Seite 3] Vorschrifften, macht auf begehren der Schul Mstr, etwelche bringen selbst mit.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

Die Schul daurt täglich 4. stund, vormittag, v. 9. bis 11. Nachmittag, v. 1. bis 3. Uhr.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Klassen wollen die Haus Vätter keine haben — die zu erst kommen behalten den ersten Platz ein

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Die meldung zu einem Schuldienst, Jst jederzeit, bey einem jeweiligen Herrn Pfarrer geschehen — Der dann die gemelten Personen — Nebst dem Zeügnuß v. E: E: stillstand, Jhr Hochwür Herr Antistes zu Examinieren überschikt Denn hat das Lobl: Collegium Der Herren Examinatoren B: St: Den bequemsten zum Schuldienst bestimt.

III.11.b Wie heißt er?

Jacob Huber

III.11.c Wo ist er her?

zu Heisch

III.11.d Wie alt?

Gebohren Anno 1743. den 10ten Febr.

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Hat eine zimlich starke Familien. Jst ein witwer mit 6 kindern

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

zu dem Schuldienst bestelt den 8ten 8br: 1784.

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Habe schon bey leben meines Vatters (Weil er etliche Jahr kränklich gewesen ist) Über 15 Jahr den Schuldienst mehr als mein Vatter verwaltet.

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Habe Nebst diesem dienst, ein klein gütergewerblein, Sommerszeit Noch etwas mit Leinweben beschäfftiget — denn bey dem SchulEinkommen verdiente man nicht viel über Brod et Waßer.

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

||[Seite 4] Besuchung der Schule — Bey diesen klemmen Zeiten Wird sie nicht so stark besucht, als in Wohlfeilen Zeiten. auch nach dem die Witterung

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

knaben 35. bis 48. öfters über 50.
töchtern 40-50.

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)

knaben 28 bis 34.
töchtern 30-38
je Nach dem die geschäffte

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?
IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

1. Anmerkung! ich gestehe offenbahr, das man obbeschriebene Schul Übungen, bey diesen theüren klemmen Zeiten mit Schaden hat besorgen müsen
2. Anmerkung! Es wäre Herzlich zu wünschen, daß die Neü zu er wehlende Municipalitaet — den Kirchen et. Schuldienern mehr beystehen würden, als etwan Ehdem Schongeschafen ist. Ja! das Jhnen Männer zugegeben würden, die Religion et Tugend Liebten. et. gegen die Laster aber Eifrige verfolger — So daß. mit Jhrer beyhilf, eine beßer gehorsame, zu Göttlichen et Menschlichen gesetzen beobachtet würde

Unterschrift

Heisch den 14. Febr. — 99. ||[Seite 6] Von Schul Mstr Jacob Huber zu Heisch den 14ten Febr: Anno 1799.

Fliesstextantworten
Oekonomie

13. Schulfond Jst gar nichts.
a Einkünfte der Schul
b aus dem Kirchen- Armen et Gsellen gut.
Aus dem Kirchengut, pr. Winter Schullohn 20. fl.
Aus dem Kirchengut, pr. Sommer Schullohn
Aus dem Kirchengut, pr. vorsingen an Sonn- et werktagen durchs gantze Jahr — et. für die Sonntägliche Repetier Schul, et Nachgesang 9. fl. 20 ß.
Aus dem Armengut, vor die Sommer Schul, auch vor die Nachtsing Schul, von Martini bis mitten Mertzen, an Samstags et Sonntags Nächten 7. fl. 15 ß.
Aus dem Gsellengut, vor die Sommer Schul 6. fl.
Summa alles Einkommens an Geld 42. fl. 35 ß.
Einkommen an Getreide, 1. Müt Kernen aus dem Amt Cappel. 1/2 Müt Kernen v. der Kirchen zu Hausen. Hafftet auf einem Stük Aker.
An Wein Nichts.
||[Seite 5] Für Holz, die Schul zu Wärmen, Liefern die Gemeind Hausen, et Heisch. Turben für Jhre kinder, die kinder. ab den Höffen müßen selbst Holz bringen
14. Schulgeld, Jst Keins eingeführt.
15. Das Schulhaus Jst ein uraltes schlechtes Gebaüde, hat nur eine Schulstube
Der Schul Mstr muß die Schul Heitzen et. saübern, Übrigens Jst die obsorge Dieses Gebaüdes einem jeweiligen Kirchmeyer an vertraut worden.

Zitierempfehlung: