Unterschlatt (Transkription Nr. 288)

Schulort: Unterschlatt
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1470, fol. 171-172v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Zürich
Distrikt 1799: Elgg
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Schlatt
Ort/Herrschaft 1750: Zürich
Kanton 2015: Zürich
Gemeinde 2015: Schlatt
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Unterschlatt (Niedere Schule, reformiert)

14.02.1799

Beantwortung der Fragen, über den Zustand der Schule zu Unter-Schlatt.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Unter-Schlatt.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Ein Dorff.

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Eine eigne Gemeind.

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

und Kirchgemeinde Schlatt.

I.1.d In welchem Distrikt?

im Distrikt Ellgg.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Kanton Zürich.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Alle Häüser sind. im Dorf selbst.
Anmerkung
Von den Eltesten Zeiten her war Unterschlatt. die Hauptschule d. Gemeinde. Dahin kommen auch die Kinder v. Oberschlatt u. Nußberg, welche Zwey Dörfer eine 1/4 Stunde v. hier entlegen sind. Sint einem 1/2. Jahr hat jedes Dorf seine eigne Schule.

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

Oberschlatt, 1/4. Stund. Waltenstein, 1/4. Stund. Nußberg, 1/4. Stund. Hoffstätten. 1/2. Stund.

I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Buchstabieren, Lesen, u. Schriben. Singen.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Jm Winter, von Martini, bis zur Ostern, Jm Sommer Freytag u. Samstag Vormittags, Heü u. Korn-Erndte ausgenohmen.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

die bis dahin gewohnlichen sind Namenb: Lehmstr. Zeügnußenb. Testameter, n: Waserische schulbüchlein

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Der Schulmstr Schreibt selbst vor.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

Taglich 6. Stund. — Jm Somer aber 3. Stund.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?
III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Unter der vorigen Regierung, das Examinator-Colegium zu Zürich Der Aspriant müßte vor einem Ausschuß ein Examen ablegen. Die Wahl selbst geschahe her nach durch das Ganze Exami n nator-Corp. Jch bin von meinem Dorfsgenoßen erwählt worden. Der Bürger Jnspektor des Ellgger Disrikts nahm ein Examen mit mir auf, welches so dann dem Erzeihungsrath zu Zürich ein berichtet würde.

III.11.b Wie heißt er?

||[Seite 2] Heinrich Müller.

III.11.c Wo ist er her?

Von Unterschlatt.

III.11.d Wie alt?

38. 1/2. Jahr.

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Frau, u: 3 Kinder.

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

Ein 1/2. Jahr.

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Er war Taglöhner

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Er war zugleich Sigrist, od. Mesmer.

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

16. Kinder.

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

Knaben. 7.
Mädchen. 9.

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)

Eben so vill.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?
IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

1. ß. wöchentlich von jedem Kind.

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Die Schulstube ist in meinem eignen Haus

IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

Davon habe ich jährlich 1. Vrlt. Krn.

IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

An Geld. 27. lb. Gedreyde. 0. Wein 0. Holz, Jedes Kind bringt Täglich im Winter ein Scheit in die Schul.

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus

Geld aus dem Kirchengut obrige 27. lb.

IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?

ist oben Numero 14. beantwortet.

IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?

ist schon beantwortet.

IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Bescheint Heinrich Müller. Von Schlatt Schulmeister. Schlatt den. den. 14.ten. Hornung. 1799.

Zitierempfehlung: