Thalheim (Transkription Nr. 2118)

Schulort: Thalheim
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1423, fol. 215v-216v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Aargau
Distrikt 1799: Aarau
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Thalheim
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Aargau
Gemeinde 2015: Thalheim
In dieser Quelle werden folgende 2 Schulen erwähnt:

Beantwortung der Fragen über den Zustand der Schulen des KIRCHSPRENGELS THALHEIM. district ARAU. Canton Argau.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Thalheim ein Pfarrdorf. im district Arau. Canton Argau hat eine Schule, welche von zwey Lehrern bedient ist.
I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.d In welchem Distrikt?
I.1.e In welchen Kanton gehörig?
I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Schenkenberg 2. häüser 1/2 stund: Rischelen 4. häüser 1/2 stund. Riglen 2. häüser 1/2 stund: Bruggmatt 1. haus 1/2. Kilholz 1. haus. 1 stund. entfernet
I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

Für alle obbemeldte häüser ist die nächste Schule die zu Thalheim.
I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Buchstabieren. Syllabiren aber nicht aus dem Gedächtniß. lesen — auswendig lernen des heydelb: Catechis: auch einichen biblischen Geschichten nach hübner, und einer gewißen Anzahl Psalmen.
Schreiben lernen 32. kinder. biß dahin nach der Schul Meister — aber von nun an nach gegebenen Vorschrifften: Jm Rechnen wird nichts praestirt Jn der Music: Tenor mit kentniß der Noten.
II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

die Winter Schulen währen von Martini biß Mariä Verkundigung
Jm Sommer 1. Tag in der Woche.
II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Berner A: B. C. Buch. heydelberg: Catech: Berner Catech: hübners kindbibel. Test: Psalmen
II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

oben 5. beantwortet.
II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

6. Stunden.
II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

die Schule ist in die Knaben und Mägdchen Schule getheilt. Sonst keine andren Claßen
III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Von dem Pfarrer examinirt. dem Amtmann vorgeschlagen. von diesem erwehlt
III.11.b Wie heißt er?

1. der Lehrer der Knaben Schule heißt Abraham Härdj — Burger zu Thalheim 70. Jahr alt — hat 1. Sohn, sint 44. Jahren Schullehrer, seiner Begangenschafft ein Schumacher, hat sonst keine andere Verrichtungen.
2. der Lehrer der Mägdchen Schule heisst Jacob Schmiedli — Burger zu Thalheim 34. Jahr alt — hat 4. kinder — sint 19. Jahren Schullehrer. beschäftigt sich mit dem Feldbau hat sonst keine andere Verrichtungen
III.11.c Wo ist er her?
III.11.d Wie alt?
III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?
III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?
III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?
III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?
III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

145. 80. Knaben. 65. Mägdchen.
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)

die gleiche anzahl.
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

Jst keiner vorhanden. alle ausgaben für die Schulen werden aus dem Kirchengut bestritten;
IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

||[Seite 2] Jst keines eingeführt
IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

Ein gutes steinernes Gebäüde, mit einer Schulstube, wo beyde Lehrer Schul halten. Aus dem kirchengut wird es unterhalten
IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

* Knaben Schul.
an Geld. gl. 23. 7. bz. 2 xr.
Getreyd. KERNEN. 24. Viertel
Mägdchen Schul.
an Geld. gl. 25.
Getreyd. kernen. 11. Viertel Haber 8. Viertel **
Holz. was für die Schulstube nothig ist.
IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?

* Knaben Schul.
24. Viertel kernen
Mägdchen Schul.
11. Viertel kernen 8. Viertel haber **
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?

* Knaben Schul.
23 gl. 7. bz. 2. xr.
Mägdchen Schul.
25. gl. **
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

A: Jm hooff Jnspector

Zitierempfehlung:

Schmidt, H.R. / Messerli, A. / Osterwalder, F. / Tröhler, D. (Hgg.), Die Stapfer-Enquête. Edition der helvetischen Schulumfrage von 1799, Bern 2015, Nr. 2118: Thalheim, [http://www.stapferenquete.ch/db/2118].