Rickenbach (Transkription Nr. 207)

Schulort: Rickenbach
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1470, fol. 147-150
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Zürich
Distrikt 1799: Winterthur
Agentschaft 1799: Rickenbach
Kirchgemeinde 1799:
Ort/Herrschaft 1750: Zürich
Kanton 2015: Zürich
Gemeinde 2015: Rickenbach
In dieser Quelle werden folgende 3 Schulen erwähnt:

Von Rickenbach, District Winterthur, u: Canton Zurich

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Rickenbach — ein Dorf, Und ist eine Schul darinn:
I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Eine Agentschafft.
I.1.d In welchem Distrikt?

Gehört zum District Winterthur, und Canton Zürich
I.1.e In welchen Kanton gehörig?
I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.
I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Hof Greüt, hat 4. Haüser, gehört zur KirchenGemeine Rikenbach. ist eine 1/4. Stund entfehrnt; Und komen dießmal 8. Kinder in die Schul.
I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Jn der Schul wird gelehrt, lesen, Schreiben, Geschriebne Sachen lesen, Auch die Rechenund Sing-Kunst
II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Die Schulen werden im Sommer, und Winter gehalten
II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Schul-Bücher sind, der Catechism: das Alte- und Neüe Testament, auch das sogenante Schul- und Haus Büchlin
II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Die Vorschrifften sind von Viererley arten und werden von dem Schulmeister gemacht und den Kindern umsonst gegeben, welche die Kinder, Wechselsweise untereinander abschreiben
II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

||[Seite 2] Die Schule wird vor-Mittag 3. und Nach-Mittag 3. Stunden gehalten
II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Die Kinder sind in 3. Klassen getheilt. Erste Class, Namen büchl: und Lehrmeistr. Die 2. in Zeügnis, u Psalter. Die 3. im Testament, u: List geschriebne Sachen
III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Der Schulmeistr. ist bis her von dem ehmaligen Examinator Convent von Zürich bestellt worden
Auch Anno 98. von der Gemeind Einhellig wieder angenommen worden
III.11.b Wie heißt er?

Schuhlmeistr, Hs: Ulrich Weiler.
III.11.c Wo ist er her?

Ehmalen Gebürtig zu Dorlikon, jezt Burger zu Rikenbach
III.11.d Wie alt?

Mein Alter ist 43. Jahr.
III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Habe keine Kinder;
III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

Mein Beruff habe ich angetretten, mit Martini Anno 82.
III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

||[Seite 3] Vorher habe ich das Weber-Handwerk getrieben
III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Jezt habe ich keine andere Verrichtungen als nur meinem Schul Amt abzuwarten
III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

All Tag Schuller sind überhaubt 66.
III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

im Winter Knaben 28.
Mädchen 38.
Repetier- Schuller sind 24.
NB: bis anhin hab ich keinen Lohn für die Repetier Schul gehabt, da dieses sonst an vielen Orten üblich ist.
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)

im Sommer sind Knaben 16.
Mädchen 18.
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

Schul fond, ist keiner verhanden.
IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Schul Geld ist Wochentlich, von jedem Kind 1. Schilling zubeziehen
IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

Schul Haus ist keines, sondern die Schul wird in des Schulmeisters eignem Haus gehalten.
IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Welches Haus er Theür bezahlen, und mit vielen Beschwerden, bis jezt hat unterhalten müssen
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

||[Seite 4] An Geld lb. 5. Von der Gemeind, Für die Sommer Schul
NB: Vom Emd des Winters, bis Anfangs, der Somer Schul; u. vom End der Somer Schul bis Anfangs, der Winter Schul, wird alle Wochen zwey halbe Tag Schul gehalten für welche ich bis auf jezt, von so genantem Armen Gut — erhalten fl. 6.
Auch für eine Privat Sing-Stund, welche alle Sontag gehalten fl. 4. die auch aus dem Armen Gut bezahlt werden.
An Kernen
Hab ich ehmalen von Meinem Verehrungswürdigen Bürger Pfr: erhalten. Müt: 5.
NB: Von der Gemeind: Vtl. 1. grund Zins
An Wein nichts
An Holz, von der Gemeind welches von dem Gemeind Gut fleüßt 1 Fuder
||[Seite 5] NB: vom Bürger Pfarrer hab ich ehmalen für das das so genante Faßnacht-Küchlein bezogen lb: 3.
Auch über die Hohen-Fäst-Tage, habe ich etwas zu geniessen gehabt, welches aber der Bürger Pfarrer, nicht mehr bezahlte, weil er auch noch nichts für sein Einkomen bezogen hatte.
IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Zitierempfehlung:

Schmidt, H.R. / Messerli, A. / Osterwalder, F. / Tröhler, D. (Hgg.), Die Stapfer-Enquête. Edition der helvetischen Schulumfrage von 1799, Bern 2015, Nr. 207: Rickenbach, [http://www.stapferenquete.ch/db/207].