Burg (Transkription Nr. 206)
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- Burg (Niedere Schule, reformiert)
DIE FRAGEN ÜBER DEN ZUSTAND DISER SCHULE Beantwortet.
| I. Lokal-Verhältnisse. | ||
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| I.1 | Name des Ortes, wo die Schule ist. | Der namen deß orts wo die Schule ist heißt burg. |
| I.1.a | Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof? | es ist ein dorff. |
| I.1.b | Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er? | es ist eine Eigene gemeind. |
| I.1.c | Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)? | Sie gehört in die Kirchgemeind Murten. unter den Agänt auf der burg. |
| I.1.d | In welchem Distrikt? | im distrikt Murten. |
| I.1.e | In welchen Kanton gehörig? | im Kanton fryburg. |
| I.2 | Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden. | Von der Entfernung zu der Schule, mögen die weitesten anderthalbe fiertelstunde haben. |
| I.3 | Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe. | Zu dieser Schule gehören 3 gemeinden. als Lurtigen; burg, und Altenfühlen. |
| I.3.a | Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und | zu dieser Schul Hat Lurtigen 1 1/2 firrtelstund. Altenfühlen 1 fiertelstund. und burg hat nach. |
| I.3.b | die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt. | Die Zahl der Kinder von Jeder gemeind. {Häüser 19. und 23 Haushaltungen} von Lurtigen 37. knaben 20. und mägdlein 17 {Häüser 20 und 28 Haushaltungen} Burg Hat 36. knaben 13. und mägdlein 23. |
| I.4 | Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise. | ||[Seite 2] Die Schulen in dem umkreis, Sind; |
| I.4.a | Ihre Namen. | Oberried, Galmitz, Montalier, Münchenweiler, und Salfenacht. und Jeüs. |
| I.4.b | Die Entfernung eines jeden. | die ferne dieser Schulen. Oberried eine stund, galmitz 3: viertel. die übrigen Ohngefehr eine 1/2 stund. |
| II.10 | Sind die Kinder in Klassen geteilt? | Sind die Kinder so gut als möglich in klaßen getheilt. |
| II. Unterricht. | ||
| II.5 | Was wird in der Schule gelehrt? | wird in der Schule gelehrt. buchstabieren, Läsen, außwendig Lehrnen, Schreiben, und geschriebenes Läsen, betten, und Singen. |
| II.6 | Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange? | Die Schul wird im winter gehalten, von anfangs wintermonat, biß Maria verkündung. und die Summerschulen an dem Samstagen. |
| II.7 | Schulbücher, welche sind eingeführt? | die Eingeführten bücher Sind, die anfängerli, der Heidelbärgesche Catechismus, Psalmen festgesäng, Capitel, und Hübners Historien. |
| II.8 | Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten? | im schreiben wird vom Schulm: vorgeschrieben biß die kinder im stand Sind Selbsten abzuschreiben. |
| II.9 | Wie lange dauert täglich die Schule? | die Schule dauret morgens von 8 Uhr biß halb 12 Uhr nach mit Tag von 1 Uhr biß halb 4 Uhr. |
| III. Personal-Verhältnisse. | ||
| III.11 | Schullehrer. | |
| III.11.a | Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise? | ||[Seite 3] Die Schulmeister Sind biß dato gesetzt worden von dem Pfahrherren deß Orts, und gutheißen deß Richters, und in beysein der fürgesetzten vor welchen der Schulmeister Seine Probe abgelegt. |
| III.11.b | Wie heißt er? | der name deß Schulm: ist david Roth. |
| III.11.c | Wo ist er her? | von der Kirchgemeind Seedorff. im districkt Schüpfen. |
| III.11.d | Wie alt? | das alter ist 54: Jahr. und 3 monat. |
| III.11.e | Hat er Familie? Wie viele Kinder? | Seine Haus haltung ware Sein weib, und 2 Töchteren und 1 Tochters kind Zusamen 5 Persohnen. |
| III.11.f | Wie lang ist er Schullehrer? | die Zeit meines Hiesigen Schuldiensts ist bald 17 Jahr. |
| III.11.g | Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf? | vorher ware ich 4 Jahr in dem Schuldienst Zu finsterhennen. Pfahrey Siselen. und zuvor 7 Jahr in dem Schuldienst {auf den Werdthöfen} Zu Weerdt Pfahrey Lyß. also bald 28 Jahr Schuldiener gewesen: neben dem ist Seine arbeit mit der wullen, und auf dem Land. |
| III.11.h | Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche? | die übrigen Verrichtungen neben der schule, ist {die winter kinderlehr.} kranken zu besuchen, und den Leichbegängnussen bey zuwohnen. |
| III.12 | Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule? | |
| III.12.a | Im Winter. (Knaben/Mädchen) | ||[Seite 4] Die Zahl der Schulkinder überhaupt die diesen winter überh , die Schule {überhaupt fleißig} besucht, Sind aus den drejen vorbeschriebenen gemeinden 101 und noch von denen die außert den gemeinden sind die keine Eigene Schule haben 16 also zusamen — 117 darvon Sind Knaben 57. und mägdlein — 60. |
| III.12.b | Im Sommer. (Knaben/Mädchen) | von dieser Zahl könnten Etwelche Admidiert werden die übrigen Sollten die Summerschul besuchen |
| IV. Ökonomische Verhältnisse. | ||
| IV.13 | Schulfonds (Schulstiftung) | |
| IV.13.a | Ist dergleichen vorhanden? | dergleichen ist nicht |
| IV.13.b | Wie stark ist er? | nichts |
| IV.13.c | Woher fließen seine Einkünfte? | die Einkünfte fließen Her von den gemeinden. und von einem verschriebenen Legat von 90: kr. worfür ein stück bünden zu der Schul ist kaufft worden, von Altavilla und Burg. |
| IV.13.d | Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt? | mit kirchen, und armengut ist es gar nicht vereinigt. |
| IV.14 | Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches? | ||[Seite 5] Schulgeld. ist keines Eingeführt. |
| IV.15 | Schulhaus. | |
| IV.15.a | Dessen Zustand, neu oder baufällig? | Das Schulhaus ist alt und zimlich baufällig und für die große Zahl kinder ist die Schulstuben zu klein, daß nicht möglich wäre alle kinder zu den Tischen zu Setzen. |
| IV.15.b | Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude? | es {ist} nicht nur eine Schulstuben, Sondern ein Eigen Schulhaus. |
| IV.15.c | Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel? | nebst dem Schulmeister wohnet niemand darinnen, folglich wird kein Zinß bezogen. |
| IV.15.d | Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten? | für das Schulhaus im stande zu Erhalten Mußten die gemeinden Sorgen. |
| IV.16 | Einkommen des Schullehrers. | Das kan unmöglich fix ausgesetzt werden weil dasselbe in Ligen{den} gründen bestehet. und also allem wind und ungewitter ausgesetzt ist; und Ja fruchtbare und unfruchtbare, mit Jahre miteinandern verwechslet Sind, so ist das einkommen von Jahr Zu Jahr Sehr ungleich. |
| IV.16.A | An Geld, Getreide, Wein, Holz etc. | ||[Seite 6] An gält bezahlt ein Jede der dreyen gemeinden 20: bz. Thut also — 2: kr: 10: bz. und noch von kindern außers der gemeind von Jedem für den ganzen winter 10: bz: 2: xr. weil aber diese ungewiß Sind, so kan darüber nicht bestimmt werden. an Holtz ist Jährlich bestimmt 6 Klafter a: 5 schuw. welches her kommt aus dem Nationalgalm wald. |
| IV.16.B | Aus welchen Quellen? aus | |
| IV.16.B.a | abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)? | an abgeschafften Lehen gefällen, Zehenten, grund zinßen, ist nichts. |
| IV.16.B.b | Schulgeldern? | Schulgelter Sind keine. |
| IV.16.B.c | Stiftungen? | Stiftungen sind keine. |
| IV.16.B.d | Gemeindekassen? | gemeinds kaßen keine. |
| IV.16.B.e | Kirchengütern? | kirchengütern nicht |
| IV.16.B.f | Zusammengelegten Geldern der Hausväter? | Zusamen gelegte geldern keine. |
| IV.16.B.g | Liegenden Gründen? | an Liegenden gründen. Zu Jeder Zelg ein acher zu 8 mäß groß; welche gut sind. ||[Seite 7] ferners Eine Matten ohngefehr 2 Jucharten aber von geringem abtrag, nicht durchgehends für eine S: K. genug futter. |
| IV.16.B.h | Fonds? Welchen? (Kapitalien) | fonds oder Capitalien sind keine. |
| Bemerkungen | ||
| Schlussbemerkungen des Schreibers | Schließe also die beantwortungen über die vorgeschlagenen fragstücke. | |
| Unterschrift | David Roth Schulmeister auf der Burg. | |
