Steinerberg (Transkription Nr. 2018)

Schulort: Steinerberg
Konfession des Orts: katholisch
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1465, fol. 86-87v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Waldstätten
Distrikt 1799: Arth
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Steinerberg
Ort/Herrschaft 1750: Schwyz
Kanton 2015: Schwyz
Gemeinde 2015: Steinerberg
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Steinerberg (Niedere Schule, katholisch)

23.02.1799

Freyheit Gleichheit
Der schullehrer der Gemeinde Steinerberg an den Minister der Künsten, und Wüssenschafften.
den 23 hornung 1799
habe vor wenigen tagen von unserem B. Agenten eine frage Liste über den zustande der schuhle, erhalten, welche ich zwahr einfältig, und Redlich beantworte.
Mache aber zum voraus diese bemerkung. wo ich nichts zu beantworten habe, werde, die buchstaben, und Zahlen jeder frage jedoch an setzen. aber unbedeütet.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Am Steinerberg bey der Kirche.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

bey welcher nur wenige haüser sejnd.

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

es ist eine eigene Gemeinde.

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

eine eigene Kirche Gemeinde.

I.1.d In welchem Distrikt?

District Arth.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Kanton Waldstätten.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jnnerhalb des umkreises der nächsten viertelstunde liegen 30. in der 3ten und 4 viertelstunde sejnd die übrige haüser in den bergen, aus welchen Wenige oder gar keine in die schuhl kommen

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

von Röthen Gemeinde Arth Agentschafft goldau.

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

ein viertelstund vom schul orth.

I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

7 kinder

I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

Steinen, Lauertz, goldau.

I.4.b Die Entfernung eines jeden.

eine halbe auf steinen, lauertz. und ein gantze stunde auf goldau.

II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

deutsche geschriebne, und getruckte schrifften

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

vom 10 Wintermonath an bis den 15 Mertz wird schul gehalten.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

||[Seite 2] Anfangs das Namenbuche, hernach lesbahre schrifften. hernach bösere, damit die Kinder in verschiedenen schrifften Erfahrenheiten gewinnen. frejtags, und samstags lehrnen sie getrucktes z: b: etwan den Kleinen Kathekismus, oder sonsten etwas getruckte bücher.

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Anfangs das A, b, c, und etwelche denck sprüche in Rimen. hernach mehrere sinreiche verhältnis Regel auch in Rimen. nach deme die Kinder im schreiben erfahren sejnd, in zeit einen monath werden selbe abgeändert.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

die schul dauret täglich 3 bis 4 stund lang.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

alle sejnd an einem tische. Auf einer seiten die Knaben, auf der anderen die Mägchigen.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Ehemahl die Kirchen Gemeinde, lesteres jahr aber der agent, und Municipalitet in bejsein des Pfarres.

III.11.b Wie heißt er?

jacob ant. Merchin.

III.11.c Wo ist er her?

aus der Nemlichen gemeinde.

III.11.d Wie alt?

Gebohren 1761 den 10 hornung.

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

ich habe kein Frau, und kind.

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

ungefahr 7 jahre lang

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

stets in dieser gemeinde. ich halfe meinem Vatter in dem sigriste dienste, und anderen verrichtungen.

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

jetz bin ich sigrist und Erster unteragent. ich mus alle gesetz und Mandate zu wüssen machen, und promulgieren.

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

es besuchen die schule 31 kinder.

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

18 knaben. 13. Mägdche.

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

nicht.

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

nicht.

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

nicht.

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

in Meinem haus die Gemeinde das Recht in einer stuben schul zu halten.

IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

ein frömbder schullehrer aber hat kein behausung

IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

nichts

IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

||[Seite 3] vom 10ten wintermonath bis den 15 martz.
von jedem kind fünff batzen sambt einem scheit holtz. und von dem Ehmaligen Landes seckel Meister 8 gl. an geld. Weiters kann ich nichts beantworten

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Anmerkung
Von diesem kleinen schul gehalt. wäre ich verpflichtet unserem Bideren Pfarrer ein geschäncke zu machen. Wenn er es annemmen würde. weil er alle wochen zweymahl die schuhl besuchet, und sowohl auf mich als die Kinder genaue aufsicht hält, auch hatte er die mühe alle vorschrifften selbst zu machen.
Diese vertriessliche bemühung hätte ich Gewisslich niemahl mir auflegen lassen. weil ich aber vom sigriste dienste eine sehr geringe bezahlung habe. so mus ich verdienen, was ich kann, es {ist} beser zwey stücklin brod, als nur eines. ich empfehle beyde zur vergrösserung. weil sehr viel mühe walte darbey.

Unterschrift

jn bester hofnung einer besondern attention geharre in Gruss, und Achtung
jacob ant. Merchin

Zitierempfehlung: