Unterschächen (Transkription Nr. 1876)

Schulort: Unterschächen
Konfession des Orts: katholisch
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1465, fol. 193-195v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Waldstätten
Distrikt 1799: Altdorf
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799:
Ort/Herrschaft 1750: Uri
Kanton 2015: Uri
Gemeinde 2015: Unterschächen
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Unterschächen (Niedere Schule, katholisch)

10.02.1799

Antwort über den Zustand unser Schule.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Unterschechen.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

ein Dorf.

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

eine eigne Gemeinde.

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.d In welchem Distrikt?

Ury.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Waldstätten.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jm Dorf und eine Viertel Stund vom dorf, befinden sich 30 Hausser eine halbe Stund vom dorf. 15 hausser, eine Stund vom dorf biß 30 Hausser, 7en andre befinden sich ein Stund und ein halbe vom Schulorte, oder Dorf.

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Das Dorf Unterschechen wo die Schul gehalten wird. Schweidaker ein hof, Breiten ein Weiler, Pliggerig, ein Weiler, Egg ein Hof, Halten ein Hof, Akerli ein hof, Stüssi ein hof. Urigen ein Weiler, diese höf und Weiler sind ein halbe Stund vom dorf entfernet. — Sturnen ein Weiler, Lehmatt ein Weiler, Brunnenbergli ein hof, Weyd ein hof, Stutz ein Weiler, Schwanden ein Weiler, im Underberg ein hof, im Berg ein hof, Steinbergli ein hof, Ebnetli ein Hof, Platzberg ein hof, Windeggen ein hof, diese Oerter sind eine Stund vom Schulort entfernt. ||[Seite 2] Äsch ein Weiler, Schwanderberg ein Weiler, Gefreiter ein Weiler. Diesse Weiler sind 1 und ein halbe Stund vom Schulorte entfernt.

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

Jn unsser Gemeinde ist nur eine Schule, die benachbarte oder nächste Schule gegen uns ist in einer andern Gemeinde Spiringen eine Stund von uns.

I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

schreiben und lessen

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Ja.
3 Monat lang.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

keine, jedes Kind bringt zum lesen mit, was es hat, oder von andern Leüthen zum lernen bekömmt.

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Diesse verfertigt der Schullehrer gratis.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

4 Stunde

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Nein!

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Daß gesammte Volk. ||[Seite 3] elend, sso zu reden ohn Hilfe, ohn Lohn.

III.11.b Wie heißt er?

Joseph Joder Jmholtz.

III.11.c Wo ist er her?

Von unsser Gemeinde.

III.11.d Wie alt?

55 Jahr alt.

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

ja.
8 Kinder.

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

32 Jahr.

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

allzeit Hier.
Er war zugleich Organist, und ist es noch.

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

ja. Organist Stelle.

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

etwann. 36. Kinder.

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

Knaben? etwann 24.
Mädchen? etwann 12.

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

Nein.

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?

Er bezog von der vorigen Regierung, für die Schul, und Mandat zu ||[Seite 4] verlesen jährlich gl. 12.

IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Er bezieht Täglich von jedem Kind A. 3, und ein Scheit Holz.

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

N.B. Wegen der schlechten Einrichtung und Lage hiesiger Schule, bleibt mir nichts weiters übrig zu beantworten; Jndem Hier kein Schul Fond, und kein eigenes Schulhaus ist, ich muste bysher die Schule in mein selbst eignen Hausse halten.

Unterschrift

Unterschechen Den 19. Hornung 1799.
Jos. Joder Jmholz Schulmeister

Zitierempfehlung: