Niederried bei Interlaken (Transkription Nr. 1623)

Schulort Niederried bei Interlaken
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1455, fol. 274-274v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Oberland
Distrikt 1799: Brienz
Agentschaft 1799: Ringgenberg
Kirchgemeinde 1799: Ringgenberg
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Niederried bei Interlaken
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Niederried bei Interlaken (Niedere Schule, reformiert)
19.02.1799

Antwort über die Schul zu Niderried

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Niderried

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

ist ein dorff

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Eine gemeind gehört

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Zu der Kirchgemeind, und agentschafft Ringenberg

I.1.dIn welchem Distrikt?

und gehört zu dem distrikte Briendz

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Jn dem Kanton Thun-Oberland

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

ist Ein dorff allein
und diße Schul Begreifft daß dorff allein

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

Ringenberg, Oberried und Jßeltwat Sint ohngefehr Eine kleine Stunde alle darvon Entfernt

I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Sint folglich in zwey Claßen getheilt

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Jn der Schul wird außen gelehrt, Schreiben und Leßen, Buchstabieren, en-chantes oder Singen

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Von Mattini Biß außgang deß Merzen wird alletag Schul gehalten, und im Sommer jede woche Eine gehalten

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Schulbücher werden gelehrt 1 der Heidelberg 2 Catechetischer wegweißer 3 und Psalmen

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

die Vorschrifft Besorgt der Schullehrer

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Jm winter Vor Mittag Biß 10 uhr die erster die 2 Von 11 uhr Biß 12 uhr, die 3 Von 12 uhr Biß 3 uhr gehalten

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

der Herr Pfarrer hat den Schullehrer Bestelt, und der oberamts Man hat ihn Bestätiget

III.11.bWie heißt er?

Johannes Studer

III.11.cWo ist er her?

Von Niderried

III.11.dWie alt?

alt ist er 60 jahr

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Er hat ein Frau 4 Kinder und 1 großkind

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

Er ist ohngefehr 12 jahr dabey geweßen

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Zu Niderried und in Holland 4 jahr und Sein Beruff ist Meistens die Land arbeit geweßen Vor den 12 jahren

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Neben dem Lehramt Sint seine Verrichtungen Meistens daß Beschwerliche alterthum

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

||[Seite 2] Schulkinder Besuchen die Schul. 35. Jn Summa

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Jm winter Knaben 21.
Mädchen 14.

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

Jm Sommer Knaben 13
Mädchen 11

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Hierüber wolte ich Lieber Eine anwort anhören als Eine geben

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Das Schulgelt ist Biß dato auß denen gemeinds gelter gegeben worden

IV.15Schulhaus.

Schulhauß ist Keines hier, weil die gemeind arm ist

IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Die gemeind Niderried zalt für die winterschul kr. 5. bz. 15.
der Schulvogt zu Ringgenberg zalt jetz kr. 3. bz. 7. hl. 2
die gratification vom gleichen bz. 20.
Niderried zalt vor die Sommer Schul kr. 1. bz. 5.
Der Kirchmeyer zu Ringenberg zalt bz. 5.
und Holz daß Mann Bloß könt den offen Heitzen Ein jedes kind ein klein Scheitli
K: Summa kr. 11. bz. 2. hl. 2

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Niderried den 19 Hornung 1799
Johannes Studer der geringste von allen Schullehrern

Zitierempfehlung: