Grindelwald (Transkription Nr. 1536)
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Zu diesem Schulort existieren 2 weitere Transkriptionen. (Anzeigen)- Grindelwald, Hauptschule (Niedere Schule, reformiert)
12.03.1799
Fragen über den zustand der schullen an Jedem Ort
| I. Lokal-Verhältnisse. | ||
|---|---|---|
| I.1 | Name des Ortes, wo die Schule ist. |
bey der Kirche Weill Es Das Nächste Haus an derselben Jst und die Haupt schulle Heist |
| I.1.a | Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof? |
Es sint Hier weder Fleken dörffer Weiller Noch Höffe Die Häuser stechen Hier in dem gantzen Grosen Thal Her um auff den gütren zestreut dieses Tahl wird in 7 Alp oder Gemeinds Bezirke eingetheilt diese #Heißen## Scheidegg grindel Holtzmatten Baag Buß Alp inner und ausert ort Jtrammen Wargistahl die Erstren 5. Liegen gegen Morgen Miter Nacht und abend die Letzren 2 gegen Mittag |
| I.1.b | Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er? |
Zu dem bezirke grindel in welchem Kirchen und schul #hauß## stechen |
| I.1.c | Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)? |
Zu Grindelwald |
| I.1.d | In welchem Distrikt? |
Zu Jnter Lacken |
| I.1.e | In welchen Kanton gehörig? |
Zu ober land |
| I.2 | Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden. |
#Dieße Häußer## entfernen sich von dem schul Hauff an gegen Morgen Biß auff eine starke stunde durch die Alp bezirke Grindel und scheid egg hinauff gegen Mitter Nacht und Abend biß auff eine Halbe und gegen Mittag Biß auff eine viertel stunde die Anzahl der häußer in jeder viertel stundeh in entffernung von der schul meister wegen dieffem schnee in dießer Jahrs Zeit auch wegen Zeit Mangel Nicht bestimmen dahinn nicht beisammen sondren in ungleichen Entfrnungen. Zerstreut stechen |
| I.3 | Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe. |
Wie schon oben es sint Hier weder flecken weyler noch Höffe Jedes Eintzelne Hauß Platz Hat Beynache eine Eigne Nammen welches wegen der großen Menge der Haüßer schwär Zu verzeichnen wäre |
| I.3.a | Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und | |
| I.3.b | die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt. | |
| I.4 | Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise. | |
| I.4.a | Ihre Namen. |
||[Seite 2] Die Nechste Schule von der Orts Lage im Grund sonnst. Die grund schul genant stecht in dem Alp bezirck baach An der sonn seite des Tahls an der Land stras ein stark Halbe stund von Hiesigem Schulhauße entfernet Auff dieße folget die von Jhrer orts Lag so genante Schlucht schul hinter dem alp Bezirk Buß alp inert orts Auch Sonnseite an der Landstraß eine starke stund von Hießigem schulhauß entfernt |
| I.4.b | Die Entfernung eines jeden. | |
| II. Unterricht. | ||
| II.5 | Was wird in der Schule gelehrt? |
auch Leßen schreiben und der Catekißmus singen |
| II.6 | Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange? |
sey Können wegen Etlichen umstenden nur im winter gehalten werden. |
| II.7 | Schulbücher, welche sind eingeführt? |
das Bekante ABC Buch der Heidel bergische Catekißmus Hubers Historien Bibel das altre Psalmen Buch Nach ambrosius Lob. Waßers |
| II.8 | Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten? |
Der schul meister Lehrt die Junsten Kinder im abc buch Die Buchstaben Kennen sie Hernach in ein oder mehr silbig Wörter zu semmen setzen Wie sey dießes in übung haben so gebraucht er Hubers Historien Bibel um sey Zu fertigen und ver stenigem Leßen Zu gewehnen und Zu gleich mit d. Heiligen schrifft bekant Zu Machen der Heidelbergische Catikiß mus wird von der ältren Zum außwendig Lehrnen gebraucht damit sey die grund lehren des Christlichen Glaubens ins Gedächtuns faßen und durch Kurtze einfache und deütliche fragen auß dem selben unter richtet wärden Können |
| II.9 | Wie lange dauert täglich die Schule? |
||[Seite 3] Von 10 uhr vor mittags Biß 3. uhr N. Mittags wegen der weitten entfernung des grosen Teils derselben wegen der Lenge und beschwerlich Keit des wegs Könten die Kinder weder frücher Zur schule noch Komen noch spätter entlaßen werden auh bleibt dem schul meister #Kaum## noch Zeit übrig sin offt von dem Wohnhaus Weit entlegenes #veich## Zu besorgen |
| II.10 | Sind die Kinder in Klassen geteilt? |
die Kinder sint hier in Keine Klaßen getheilt |
| III. Personal-Verhältnisse. | ||
| III.11 | Schullehrer. | |
| III.11.a | Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise? |
Der Pfarrer Mit etlichen vorgesetzen Nach vorgegangner Prüffung |
| III.11.b | Wie heißt er? |
Petter Meyer |
| III.11.c | Wo ist er her? |
auß Grindelwald |
| III.11.d | Wie alt? |
62 Jahr |
| III.11.e | Hat er Familie? Wie viele Kinder? |
Er Jst ein Eh man und hat Nur einen Eintzigen er wachsenen stieffsohn |
| III.11.f | Wie lang ist er Schullehrer? |
32. Jahr |
| III.11.g | Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf? |
Es Jst einner auß grindelwald schul meister eine Zeit Lang in den andren schulen angestelt gewesen sonst Hat Zum Last dieses entlegenen Tahls eine Glükliche Hand und Fertig Keit Bein brüche und andre auserliche ver letzungen des Leibs Zu Heillen |
| III.11.h | Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche? |
sein Vüch und seine Liegende gütter Zu besorgen Nebst dießem die Patienten die außerlich Körperlichen verletzungen Haben deren es in diesem großen ? volk reichen Tahl imer gibt Zu besuchen |
| III.12 | Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule? | |
| III.12.a | Im Winter. (Knaben/Mädchen) |
Knaben 30 Mädhen 40. |
| III.12.b | Im Sommer. (Knaben/Mädchen) |
im sommer Keine |
| IV. Ökonomische Verhältnisse. | ||
| IV.13 | Schulfonds (Schulstiftung) | |
| IV.13.a | Ist dergleichen vorhanden? |
||[Seite 4] Nichts |
| IV.13.b | Wie stark ist er? |
Nichts |
| IV.13.c | Woher fließen seine Einkünfte? |
von der Gemeind |
| IV.13.d | Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt? |
Nein |
| IV.14 | Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches? |
Neinn |
| IV.15 | Schulhaus. | |
| IV.15.a | Dessen Zustand, neu oder baufällig? |
das schul hauß Jst in guttem stand und Jst etwa vor 12 Jahren das Pfrundhaus und wurde von der vorigen obrig Keit Nach dem das Neue erbauen der gemeinde Zum geschenck gemacht auff Kosten der gemeind abgebrochen und hinter der Kirchen Wieder auff gebauwt es Wochnt Zu gleich der hießige Thal bot in dem selben die gemeind Eins fur die schul Wochnung es hat eine grose bequeme schulstube welhe Zu gleich Zum Examen der alten und Zu dem Religeons Unterricht erwachsenen Knaben und Mädhen die Zum Heiligen abendmahl Admttiert Wärden sollen |
| IV.15.b | Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude? | |
| IV.15.c | Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel? | |
| IV.15.d | Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten? | |
| IV.16 | Einkommen des Schullehrers. | |
| IV.16.A | An Geld, Getreide, Wein, Holz etc. |
an getreid weinn holz nichts an geld 12 kr. die alle Jahr erhoben werden |
| IV.16.B | Aus welchen Quellen? aus |
Jst also Keine Rede da hiesige schullen Keine solche Quellen haben |
| IV.16.B.a | abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)? | |
| IV.16.B.b | Schulgeldern? | |
| IV.16.B.c | Stiftungen? | |
| IV.16.B.d | Gemeindekassen? | |
| IV.16.B.e | Kirchengütern? | |
| IV.16.B.f | Zusammengelegten Geldern der Hausväter? | |
| IV.16.B.g | Liegenden Gründen? | |
| IV.16.B.h | Fonds? Welchen? (Kapitalien) | |
| Bemerkungen | ||
| Schlussbemerkungen des Schreibers | ||
| Unterschrift |
verzeichnett von Petter Meyer schul meister und vorsinger in der Haubt schul Bey der Kirchen in Grindelwald den 12 Mertz 1799 |
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