Ruchenbühl (Transkription Nr. 1531)

Schulort Ruchenbühl
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1455, fol. 225-226v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Oberland
Distrikt 1799: Unterseen
Agentschaft 1799: Beatenberg
Kirchgemeinde 1799: Beatenberg
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Beatenberg
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Ruchenbühl (Niedere Schule, reformiert)
03.03.1799

Ant Wort. Über Die Ein Frage Der Schuhlen Auf St. Beatten berg.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Rauchen büel.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

jst ein Flecken.

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

jst eine Gemeine.

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Kirch gemein Beatten berg. zu der Agentschafft.

I.1.dIn welchem Distrikt?

zu Unterseen.

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

zum Canton Oberland.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

das nächste Hauß bim Schuhl Hauß ist. ohngefehr 5. Minuten Vom Schuhl-Hauß jn der 1. Viertel st. sind 7. Hauß haltung in der 2. Viertel st. sind auch 7. Häüßer die Entferntesten Häüßer sind vom Schuhl Hauß 1/2 st. Entlegen

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Holen, und Schwendi.

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

Es Gehen Überhaubt 21. Kinder in die Schuhle.

I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

die Schuhl am Rauchen büel jst ein 1/2 st. Von der Schuhl an der Sundlauenen. Vom Beatten berg von der Rufenen Beürt Schuhl 3/4 st.

I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Die Kinder werden jn dieser Schuhl bey sammen Gelehrt.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Jn dieser Schuhle wird Gelehrt, Buchstabieren, Lesen, Auswendig Lehrnen Singen, Schreiben.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Die Schuhlen werden jm Winter Von Martini biß ostern alle wochen 3. Tage gehalten, und im Sommer von Aprillis biß alten Michaelis, alle wochen Ein Tag.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Das Namen büchlein, der Heidelberger, Kateketischer Wegweiser, die Psalmen und Festlieder, aus der Kinder bibel, und aus der Bibel.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

||[Seite 2] Der Schuhl-Mstr: Schreibt Vor.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Vier biß Fünf Stund.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Die Schuhl-Lehrer haben bestellt jn Jeweilliger Pfarrer, mit zu ziehung der Vorgesetzten.

III.11.bWie heißt er?

Uhlrich Ämmer.

III.11.cWo ist er her?

aus der Rufenen Peürt auf St. Beatten berg.

III.11.dWie alt?

Seines alters 51. Jahr.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Er hat keine Familye? und keine Kinder.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

Er ist 13. Jahr alldort Schuhl. Mstr

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Er ist alle zeit in der Rufenen Beürt auf St. Beatten berg. hat sonst kein beruf.

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Außert seinem Lehramt, besorget er seine Hauß Geschäffte.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

an der zahl 21. Kinder.

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

jm winter Knaben 11. Mädchen 10.

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

jm Sommer knaben 11. Mädchen 10.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)

Schuhl-Sekel. aus dem Land-Schuhl Sekel Von Jnterlaken 2. kr. 10 bz.

IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Ja.

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?

aus den zinßen. Etwelche.

IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Nein.

IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15Schulhaus.

ist kein Eignes.

IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

||[Seite 3] die Schuhl ist ein Einem Partikular Hauß

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

Für das Hauß da die Schuhl jst wird nichts bezahlt.

IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

der Bürger oder Hauß-Mann, Muß für Sein Hauß Sorgen.

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

an Gelt 7. kr. 10. bz. alle wochen 1. Brot an Getreid, wein, Holtz, Nichts.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus

Aus dem Land Schul Sekel kr. 2. bz. 10. Vormals aus dem Schloss Unterßeen 5. kr. Jetz aber auf anhalten, deß Pfr: zu Unterseen, Jetz Von der verwaltungs Cammer Von Thun

IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?

aus dem Closter Jnterlaken 1. Brot, wochentlich

IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Noch Einiche Anmerkung Für die Armen Gemeinds Bürger am Rauchen büel, welche Keinen Antheil an Keiner Allment haben, und auch keinem Gemeinds-Sekel; weil in diesem Fleken Meistens Allgemeine Lands-Bürger, und Sonst Bürger aus andren Gemeinden Sind.
So wünschet der Schuhl-Mstr: und hat das Beste und Vollkommneste zutrauen, zu Unsrer Neüen Regierung, Sie werden diesen Armen Gemeinds Bürgern, Etwas Für jhre Kinder in die Schuhle Veranstalten welches ich jhnen Gütigst Empfehle.
Dieses wird in Kurtzem dem Minister Der Künste und Wißenschafften Übersent werden.

Unterschrift

Obiges aus der angegebenen wahrheit Bezeügen Uhlrich Ämmer auf St. Beatten berg. SchuhlMstr: vom Rauchen büel, Gegeben zu Rauchen büel. den. 3. Mertz. 1799.

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