Därligen (Transkription Nr. 1518)

Schulort Därligen
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1455, fol. 217-219v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Oberland
Distrikt 1799: Unterseen
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Leissigen
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Därligen
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Därligen (Niedere Schule, reformiert)

Beantwortung der fragen über die Schul zu därligen

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

der ort wo die Schul gehalten wirt heist därligen und ist Ein dorf oben am Thuner See Schatßeite

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

gehört zuder {kirch}gemeind leißigen Eine Stund ob derßelben

I.1.dIn welchem Distrikt?

districkte unterßen

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Canton oberland

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

die Häüßer Sind in dem Schulbezirck ligen um daß Schulhauß herum auß genomen 2 Häußer Sind Eine halbe Stund darvon Entfernt

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

die Kinder Sind in Klaßen Eingetheilt Bustabieren und läßen Kinder Täglich 2 Stund außwendig lehrnen Täglich 2 Stund die Singen und Solmißieren Ein Tag Ein Stund die Schreiben am ander Tag Ein Stund

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Jn der Schul lehren die Kinder Bustabieren läßen Singen und Schreiben und außwendig lehrnen die anfäng deß christlichen glaubenß

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

die Schulen Wärden gehalten
Jm Wintter vom martini biß den 25 Mertz däglich 5 Stund lang ||[Seite 2] Morgenß 3 Stund und nachmittagß 2 Stund
Jm Sommer Wochentlich Ein mahl die außwendig lehrnen 3 Stund

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Schulbücher Sind folgende daß namenbuch unterricht in der Christlicher lehr Biblische histori Pßalmen buch zu Singen

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Vorschriften zum schreiben gibt der Pfarrer getruckte Bletter

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

die Schul dauret Täglich 5 Stund 3 morgens 2 nachmitagß

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

||[Seite 3] Wie und von wem Er Bestelt Worden in gägenwart Einiche ältesen der Kirc gemeind Wart mit ihm im Pfarrhauß Ein Examen gehalten im Bustabieren läßen Singen Schriben Catechißieren dann der Cherbal Prozeß Samt dem zeügenuß deß Verhaltenß dem amtßman zur Wahl Eingeßant und von dem Sälben Erwelt und bestädiget nach alter Schulordnung

III.11.bWie heißt er?

der dermalige Schulmeister heist Christen Meyer gebürtig von därligen

III.11.cWo ist er her?
III.11.dWie alt?

ist gebohren 1756

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Hat {ein} Weib und 4 unerzogen Kinder

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

Stecht nun 5 iahr im Schuldienst

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

hat 12 Jahr in holändschen diensten gestanden kan aber Ein handwärck Schiffmachen

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?
III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

||[Seite 4] Schul Kinder Sind an der zahl

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Jm Wintter Knaben: 31 magdlin: 29

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

Jm Sommer Knaben 16 magdlin 19

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Eß ist eine vorhanden

IV.13.bWie stark ist er?

ist Starck 73 kr. an Capital wo von der zinß deß Schulmeisterß Einkünften flißen auß obigen Capital und von den Haußväteren der gemeind

IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Sie Sind Weder mit Kirchen gut noch armen gut ver Einiget

IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Ein Schul gält ist Eingefürt Wie oben gemelt

IV.15Schulhaus.

Schulhauß ist keineß die Schul Wird in deß Schulmeisterß hauß gehalten Worzu Ehr Eine angemeßene Stube hat zu Stehen laßen Ehr Empfangt aber keine zimß darvon

IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Schulhauß ist keineß die Schul Wird in deß Schulmeisterß hauß gehalten Worzu Ehr Eine angemeßene Stube hat zu Stehen laßen Ehr Empfangt aber keine zimß darvon

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

||[Seite 5] an gält 18 kr. und 10 btz.
daß holtz tragen die Kinder nach allter gewonheit zur Schul für die Stuben zu heitzen ideß Täglich Ein Scheit

IV.16.BAus welchen Quellen? aus

daß Einkomen fliest auß folgenden Quellen
Stiftungß capital 73 kr. darvon der zinß 3 kr.
gemeind Seckel: 5 kr. für die Winter Schul für die Sommer Schul 2 kr: 10 btz. zußameß gelegteß gält der Hauß Väter für die Wintter Schul 8 kr.
Summa 18 kr. und 10 btz.

IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

||[Seite 6] Der Schulmeister wünst daß den Kindern von den Elteren nicht unter indem vorwand von der Schul versaumt und zuruck gehalten Wärde im fal der verßaumniß den Schulmeister die urßach mälden damit Ehr dem der Schul oft beßuchende Pfarer können Rechnung gäben Eß komt ihm aber von Eint und anderen Schlächt gesick und unwüßende Eltern und Kinder oft Trotz und Halßtarrigkeit an zu Erfahren wünst under deßen zur zucht gehalten und fleiß Wen Er mit mut und Erfolg Seine Pflicht die im obligt Thun Soll

Unterschrift

Daß alleß bescheint zu därligen Christen Meyer Schulmeister

Zitierempfehlung: