Oberhofen am Thunersee (Transkription Nr. 1479)

Schulort: Oberhofen am Thunersee
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1455, fol. 202-203v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Oberland
Distrikt 1799: Thun
Agentschaft 1799: Oberhofen am Thunersee
Kirchgemeinde 1799: Hilterfingen
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Oberhofen am Thunersee
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Oberhofen am Thunersee (Niedere Schule, reformiert)

Antwort.
Des unterzeichneten Schulmeisters Jacob Ritschard zu oberhoffen auf Die fragen Über Den Zustand Der schulen,

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Oberhofen eine sonderbar Dorfschafft, Ausehend Des Schulhaus in gemeindschaft, Der Dörffer Hilterfingen, Hünibach, Heiligenschwendi, schwendi, taüfethal, und Ringelzweil, Zusamen genant Kirchgemeind Hilterfingen, Agentschaft Oberhofen Districkt Thun Canton oberland,

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.d In welchem Distrikt?
I.1.e In welchen Kanton gehörig?
I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Die Gröste anzahl im Dorf selbsten, zähen Häüser umher von etwan ein Viertel und Halb Stund,

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Alles in gleicher Dorfmarch oberhofen

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

Hilterfingen 1/4 Stund, Hünibach 1/2 Stund, HeiligenSchwendi 1 Stund. Ringelzweil. 1 Stund.

I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Der Anfang Zur Christlichen lehr und buchstabieren läsen Singen bätten und etwas unterrichts im schreiben

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Die winterschull von martini bis zuends des mertz monaths, Die Sommerschull vom mey bis im Herbst monath.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

||[Seite 2] Die Bibel alt und neü Testament, Der Heidelbärger, Histori bücher aus Gottes wort gezogen Die Psalmmen Davids und andere Geistliche Bücher.

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Vorschrifften sind keine bestimt,

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

im Winter Täglich. 5. Stund. Im sommer per wochen ein tag, per tag zwey Stund,

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

in zwey. Als Knaben und meitlein Zu Den Knaben ein schullmeister. und zu Den meitlein eine lehr gotte.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Die Dorf Gemeind oberhofen mit vorwißen Des Pfahrers von Der Kirchgemeind Hilterfingen

III.11.b Wie heißt er?

Jacob Ritschard

III.11.c Wo ist er her?

von oberhoffen schull ort selbste

III.11.d Wie alt?

Jahr 49.

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

eine Frau 3. Kinder.

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

Diesen Winter,

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Schulmeister an gleichem ort, Darnach im Hünibach und Jetz Zurück

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Den Winter nichts im sommer Feldarbeit neben Der oben bemelten schull.

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

|[Seite 3] Knaben 50 und meidlein 55, Winter und sommer gleiche kan aber verenderlich werden.

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

Armen gut Der Kirchgemeind Hilterfingen

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?

Armen gut Der Kirchgemeind Hilterfingen

IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

einem Jeden Kind etwas nach seinem fleissigen besuch und lehr.

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

Alt aber Gut.

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

zwey Eine für Die Knaben, und eine für Die meitlein

IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

nichts

IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Das Kirchen guth H Hilterfingen

IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

an Gelt.

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus

Krichen guth

IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?

nichts.

IV.16.B.b Schulgeldern?

nichts

IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?

nach Der Gemeind oberhofen beliebigem zuschus,

IV.16.B.e Kirchengütern?

kr. 16.

IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?

nichts

IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Die lehr Gotte ist auß genommen Der belohnung. 14. kr. gleicher einrichtung

Unterschrift

Jacob Ritschard Schullmeister,

Zitierempfehlung: