Matten bei Interlaken (Transkription Nr. 1454)

Schulort Matten bei Interlaken
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1455, fol. 233-234v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Oberland
Distrikt 1799: Interlaken
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Gsteig
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Matten bei Interlaken
In dieser Quelle werden folgende 2 Schulen erwähnt:
22.02.1799

Schul zu Matten

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Matten, wo die Schule ist, ist ein Großes Dorf, und ein eigene Gemeine in dem Kirchspiel G'steig, Districkt Jnterlachen u. Canton Oberland.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.dIn welchem Distrikt?
I.1.eIn welchen Kanton gehörig?
I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Alle Häüser sind; an der Zahl 88; innert der Weite von einer Vierterstund

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Einige besonders benente Heüser auf verschiedenen Seiten, gehören eigentlich alle zum Dorf.

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

Die um liegenden Schulen sind Aarmühli eine Viertelstund Unterseen anterhalb-fiertelstund; Wilderswyhl ein Viertelstund; Wyler ein Halbstund; Bönigen ein Halbstund

I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Mann weiß hier nichts von Claßen.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Es wird gelehrt Buchstabieren, Lesen, Schreiben, u. Psalmenmusick

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Die eigentliche Schule wird im Winter gehalten, ¢3217¢¢ am Sontag wird im Sommer eine Repitier schule gehalten die sehr schlecht besucht wird ¢/3217¢¢

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Die Schulbücher sind Nahmenbuch, Heidelberger, u. Psalmenbuch

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Der Schulmeister macht die Vorschrifften.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Morgens kommen die Kinder, wenn es Taget; um 10. Uhr werden sie entlaßen; gegen 11. Uhr kommen sie wieder; u: werden behalten biß gegen 3. Uhr.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Der Pfahrer erwählt den, den er für den besten hielt.

III.11.bWie heißt er?

Jch der Schulmeister, Heiße Heinrich Dietrich.

III.11.cWo ist er her?

bin gebürtig von Matten.

III.11.dWie alt?

alt 57. Jahr,

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

hab. 4. Kinder,

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

bin hier seit 32. Jahren Schulmeister

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

bin immer am gleichen Orte gewesen, mein Beruf. war in den Jüngren Jahren die Schneiderprofeßion;

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

neben der Schule sind gegenwärtig meine verrichtungen wenig, u: gering

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

||[Seite 2] Die Schule sollte wohl von 80. Kindren besucht werden es kommen aber bloß. 50. biß 60. Knaben kommen im Winter jetz 25; Mägdchen. 30. ¢3217¢¢ im Sommer nicht die Hälffte ¢/3217¢¢

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Schulfond ist keine vorhanden

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Schulgeld solte von jedem Kind per Jahr bezahlt werden 3. bazen man bekommt es aber gar nicht von allen

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

Schulhaus ist keins; ich muß mein Wohnhaus darzu {geben} ohne Haus Zins.

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Mein ganzes Einkommen, ist für die Winter Schul im Kirchen Seckel 6 kr. 20. bz. aus dem Schulseckel 5. kr. hab aber aus dem Schulseckel für den färdrigen Winter, u: für heür nichts Emmpfangen von der Gemeind 7. kr. für die Sommer Schul von der Gemeind 3. kr. Holz für die Schule geben sie mir aus gemeinem Wahld. welches ich selbst arbeiten; u: in meinen Köstnen zum Haus thun muß. und nicht ein Mahl die hälfte für eine Schulstube zu heizen.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Alß bescheine Heinrich Dietrich. Schulmeister den 22.ten Februari 1799.

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