Lauenen (Transkription Nr. 1453)

Schulort Lauenen
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1455, fol. 26-27v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Oberland
Distrikt 1799: Saanen
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Lauenen
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Lauenen
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Lauenen (Niedere Schule, reformiert)

Fragen an den Schullehrer in Lauenen District Sanen

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Lauenen

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Ein Bergthal voll zerstreüter Häüser

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Ja.

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Lauenen

I.1.dIn welchem Distrikt?

Sanen

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?
I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jnnert der nächsten viertelstunde sind 17. Haüser
Jnnert der zweyten viertelstunde sind 18. Haüser
Jnneret der dritten und vierten viertelstunde sind 16 Haüser

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

zur Lauenen Schul gehören alle, in diesem abgesönderten Thale sich befindenden Kinder, dern anzahl jezt 86. ist.

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

die Schul in der Bißen Kirchge{mein Sanen}

I.4.bDie Entfernung eines jeden.

Eine gute Stunde

II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Nein

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

||[Seite 2] Buchstabieren, Lesen, auswendig lehrnet, Heidelbergischer Catechismus der Psalmen davids, Hübners biblische Historien, Erklärungen darüber, Singen und etwas Schreiben

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Ja von Martinj bis Ostern

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

die Bibel, Heidelbergische Catechis. Hübners biblische Historj, die Psalmen nach Lobwaßer und der neüen Berner Catechismus

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

der Schulmstr: schreibt vor

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

von Morgens 10. bis nachmittag 2. Uhr

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

die vorgesezten mit dem Pfarr. auf angestelltes Exammen hin

III.11.bWie heißt er?

Christian Hauser

III.11.cWo ist er her?

von Lauenen

III.11.dWie alt?

20. Jahre

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Jst ledig

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

erst diesen Winter erwehlt

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

in der Lauenen, als Baurenknecht

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Nein.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

||[Seite 3] Jezt 86. oder gemeinlich von 80. bis 90.

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Knaben 47. Mädchen 39.

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

Keine

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Ja.

IV.13.bWie stark ist er?

Jährlich bey 30. N: Thler.

IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?

aus der {einer} alten Stiftung und einigen vergabung

IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Nein.

IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Ja, 4 bis 5. bz. jedem Kind am Examen

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

nicht neü, doch in gutem stande.

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

die Gemeine deren Eigenthum sie ist.

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

die ganze Besoldung ist in Geld von 26. bis 30 kr. Holz zu wärmug der Schulstube bringen die Kinder nach Nothdurft mit sich

IV.16.BAus welchen Quellen? aus

aus obbemelter Stiftung und vergabung

IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Anmerkungen
Es könten sich wenigstes im Sommer da die Eltern mit ihren Kindren meistentheils auf den Bergen wohnen, Sontags Schulen anordnen, da der Schulmeistr ohne dem wegen dem vorsingen sich einfinden muß

Unterschrift

Zitierempfehlung: