Kaltacker (Transkription Nr. 1371)

Schulort: Kaltacker
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1431, fol. 189v-190v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Bern
Distrikt 1799: Burgdorf
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Heimiswil
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Heimiswil
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Kaltacker (Niedere Schule, reformiert)

01.03.1799

Beantwortung der Fragen über den Zustand der Schule auf dem Berg.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Kaltacker, gehört zu der Kirchgemeind Heimiswyl.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Kaltacker, gehört zu der Kirchgemeind Heimiswyl.

I.1.d In welchem Distrikt?

Burgdorf.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Bern.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.
I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Gutisberg, Wyl, Hub, Ferenberg, sammt den zerstreüten Höfen und Häüsern.

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

1. Es sind 7 Häüser innerhalb 5 Minuten um das Schulhaus herum, daher kommen 9 Kinder.
2. Gutisberg 10 Minuten entfernt, enthält 13. Häüser, daher kommen 10 Kinder.
3. Egg und Rumistahl 10 Minuten entfernt, enthält 8 Häüser, daher kommen 9 Kinder.
4. Ferenberg, vorder Brügglen, und Gerstlen 10 Minuten, entfernt, enthält 13. Häüser, daher kommen 14. Kinder.
5. Wyl eine kleine viertel-Stund, hat 13 Häüser, daher kommen 16 Kinder.
6. Hub 25 Minuten, enthält 14. Häüser, daher komen 15 Kinder.
7. Hinder Brügglen eine halbe Stund entfernt 2 Häüser daher kommt 1 Kind.
Also im ganzen Bezirk 70 Häüser. Schulkinder in allem 74.

I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

||[Seite 2] die Dorf-Schul eine halbe Stund, Rothenbaum 3/4 St. und Bußwyl-Schul 1 Stund.
Außer der Gemeind ist Burgdorf, und Wynigen eine jede 1 Gute Stund.

I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Buchstabieren, Lesen, Auswendig, Schreiben, Betten, Singen.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Jm Winter wird Schul gehalten vom 1sten Montag im Wintermonath bis Ends Merzens, 8 Tage vor dem Neüjahr ausgenommen. Alle Tage 5 Stund, außer Samstags nur 4.
Jm Sommer Alle Samstag von Ostern bis Anfangs Wintemonaths 5 Stund. Ein Tag im Heüet, Ernde, und Emdet ist Uhrlaub.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Biblische Historien, Psalmen, N. Testament, heidelbergische Catechismus. und andre zum fertig lesen lehrnen

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Die Vorschriften sind von dem Schullehrer selbst gemacht.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

Jm Winter wird Schul gehalten vom 1sten Montag im Wintermonath bis Ends Merzens, 8 Tage vor dem Neüjahr ausgenommen. Alle Tage 5 Stund, außer Samstags nur 4.
Jm Sommer Alle Samstag von Ostern bis Anfangs Wintemonaths 5 Stund. Ein Tag im Heüet, Ernde, und Emdet ist Uhrlaub.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?
III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Der Schullehrer ward nach vorgegangener Prüfung auf Empfehlung des Pfarrers und Gutheißen der Vorgesezten von dem Amtmann erwählt.

III.11.b Wie heißt er?

Ulrich Schürch, und ist von Heimiswyl.

III.11.c Wo ist er her?
III.11.d Wie alt?

Deßelben Alter ist 33 Jahr, er ist verheyrathet, und hat 1 Kind.

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?
III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

Er ist 3 Jahr Schullehrer.

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Seinem fernern Beruf nach ist er ein Leinweber. Er ist vorher nirgends angestelt worden.

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?
III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

||[Seite 3] Die Anzahl der Kinder, so gemeiniglich die Schule besuchen, belauft sich von 40 gegen 60, darunter sind 30. Knaben und fast eben so viel Mägdchen. Jm Anfang der Sommer-Schul finden sich gemeiniglich bey 40 ein, hernach wird die Anzahl immer schwächer.

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

Der Schulfond ist mit dem Kirchengut vermischt, und macht mit dem Leztern 6500 lb. aus. Er fliest von Vergabungen her.

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Das Schul-Gelt, so bey der Prüfung unter die Kinder zur Ermunterung des Fleißes ausgetheilt wird, nemlich unter alle 4 Schulen der Gemeind, übersteigt gemeiniglich 10 kr.

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

Das Schul-Haus ist in einem guten Zustand, es gehört zweyen Partikularen, sie empfangen von der Gemeind Jährlich 2 kr. Schulstubenzins, und denn sollen sie es in gutem Zustand erhalten.

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Das Einkommen des Lehrers für Sommer und Winter-Schul ist 24 kr.

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Heimiswyl den 1sten Märzens 1799.
Ulrich Schürch, Schullehrer.

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