Hasli (Transkription Nr. 1367)

Schulort Hasli
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1455, fol. 110-111v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Oberland
Distrikt 1799: Frutigen
Agentschaft 1799: Frutigen
Kirchgemeinde 1799: Frutigen
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Frutigen
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Hasli (Niedere Schule, reformiert)
23.02.1799

Beantwortung der Fragen über den zustand der Schulen

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Jm Haßli

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Ein Flecken oder Bürt

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

zur Kirchgemeind und agentschafft Frutigen

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.dIn welchem Distrikt?

Frutigen

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

zum Kanton oberland

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jnerthalb der Nächsten Viertelstund sind 35 Häüßer Jnerthalb der zweyten 19 Häüßer

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Reckenthal Ein Halbstund Vom schulhaus 3. Kinder
Achra Ein Viertelstund 3. Kinder.
Gutentani Ein Viertel stund 3. Kinder.
bey der Ribrüg Ein Viertelstund 8. Kinder
Bürt Haßli Wo das schulhauß ist Jnerthalb Einer Virtelstund 28. Kinder

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

schul an schwande Ein stund
schul jm Kandergrund Ein stund
schul jm dorff Frutigen Ein Halb stund
Schul an Reinisch Ein Halb stund
Schul jm Kanderbrüg Ein Viertelstund

I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Nein
aber der Kentnis Nach Ein geschreiben, die am misten gelehrt Voran und so fort

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Buchstabiren Läßen und schreiben
dem Heidelbergischen Catechißmus Psalmen davids Biblische Historien und Capitel auswendig Lehren

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Somer und Winter
Jm Winter Von Martini biß ostren
Jm Somer alle Sontag

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

der Heidelbergische Catechißmuß, Psalmen Buch das Biblische Histori Buch oder Kinderbibel und die Bibel

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

||[Seite 2] Mir ist keine gegeben

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

5 oder 6 stund

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

die Haus Väter auf der Bürt Haßli: mit genehmigung des Pfarrers und des Grichts zu Frutigen

III.11.bWie heißt er?

Johannes Schneider

III.11.cWo ist er her?

aus dem Haßli

III.11.dWie alt?

62 Jahr

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Er Jst Witwer Hat 6 Kinder

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

3 Jahr

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Er Hat seine Haushaltung Besorget

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Nichts als seine Haushaltung Helffen Besorgen

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Jm Winter 48. Jm Somer 23

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

im Winter Knaben 21. Töchter 27. NB Aber Etliche Haben die schule noch nicht besucht

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

im Somer Knaben 7 Töchter 16.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Ja:

IV.13.bWie stark ist er?

Ein Hundert Elff Kronen

IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?

Von dem gemeinen Bürt gut ist bestimmt 60 kr. Von den Hausvätren zusamen gelegt 51 kr.

IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Nein

IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

an dem schul Examen Wird Einem Jeden Kind Ein Batzen gegeben und Wird aus dem Kirchen gut genomen

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

||[Seite 3] alt und Bauwfelig

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Jn des schulmisters behaussung

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

Nichts

IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

der schulmeister. Weil Es sein Eigenthum ist

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

an Gelt Von Vorbemelten 111 kr. der Zins Jst 4 kr. 11 bz.
Getreide: Nichts
Wein: Nichts
Holtz: aus dem gemeinen Bürt Wald Ein Los Wie andre Bürt Haüßer ohngefehr Ein und Ein halb Klaffter oder mistens 2 Klaffter: Muß Es aber selbst Rüsten und zum Haus schaffen

IV.16.BAus welchen Quellen? aus

Jst ob bemelt

IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?

Nichts

IV.16.B.bSchulgeldern?

Jst Vor gemelt

IV.16.B.cStiftungen?

Jst Vorbemelt

IV.16.B.dGemeindekassen?

Nichts

IV.16.B.eKirchengütern?

Was Vorbemelt und dem schulmeister 5 bz.

IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?

Jst Vorgemelt

IV.16.B.gLiegenden Gründen?

Nichts

IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)

Wie Vor bemelt
Jst Jn Einer Beyelschrifft

Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

den 23 Hornung 1799 Johannes Schneider Schulmister

Zitierempfehlung: