Rüeggisberg (Transkription Nr. 1358)

Schulort: Rüeggisberg
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1431, fol. 73-74v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Bern
Distrikt 1799: Niederseftigen
Agentschaft 1799: Rüeggisberg
Kirchgemeinde 1799: Rüeggisberg
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Rüeggisberg
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Rüeggisberg (Niedere Schule, reformiert)

02.03.1799

Rüeggisberg Schuhle

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Ort der Schuhle Heist Rüeggisberg

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

ist ein dorf

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

gehört zur Kirchgemeind Rüeggisberg
gehört zur agentschafft Rüeggisberg

I.1.d In welchem Distrikt?

distrikt Niedersefftigen

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Canton Bern

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Vom Schuhl Bezierkt Sind entfernt im Umkreis der Nächsten Viertel stunde 35 Häüser um inerhalb des Vmkreis Des zweiten 7 Häüser

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Die zum Schuhl bezirk gehörigen dörffer sind Rüeggisberg daher Kinder 37 Mättenwiel entfernt eine viertel stunde daher Kinder 12 Tromwil eine Halbe stunde daher Kinder 3 Brüglen drey viertel stunde daher Kinder 15. Weiller Hangenbach Entfernt eine viertel stunde daher Kinder 6. Elsenholz eine Halbe stund Bärried eine Halbe stund kinder 3 Eigen eine Halbe stund Einzeler Höffe Beiseren 1/4 stund kinder 2 Grabmat 1/4 stund Saum 1/4 stund Breiten 1/2 stund Kind 1 dornh Dornacher 1/2 stund Kinder 2 Tahn 1/4 stund kinder 3 Tschahly 3/4 stund Kinder 6 Egg 1/4 stund kinder 2 Teüffenbrünen 1/4 stund Kinder 3 Teüfros 3/4 stund weid 1/2 stunde Kinder 2 botmat 1/2 kinder 2 Gersterli 1/2 stund Kind 1 Steiny 1/2 stund Höchel 3/4 stund Reidli 3/4 stund

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

Die nächsten Schuhlen sind vorderfultigen entfärent drey viertelstunden Bütschel eine halbe stunde Rohrbach eine halbe stunde Hinderfultigen eine Stunde

I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

es wird gelehrt Buchstabieren Lesen gedruckts und geschriebenes heidelberger Chis Catechismus einiche Psalmen und Singen derselben Schrieben

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

||[Seite 2] Schuhle wird nur im Winter gehalten wegen der Sommer Schuhle Siehe anmerkung die Schuhle fangt an um Martin und währt bis Maria verkündigung

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Schuhlbücher Sind eingeführt das Namenbüchli Heidelberger Bibel und besonders das neüe Testament das Psalmenbuch

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Der Schuhlmeister Schriebt Vor

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

die Schuhle dauret Täglich 4 Stund

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Kinder Sind in Klasen abgetheilt nach alter und Fähigkeit

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Schuhlmeister ward vom Pfarrer exameniert und von den vorgesezten Bestätiget

III.11.b Wie heißt er?

heist Christen Hachen

III.11.c Wo ist er her?

Jst ein gemeinds bürger von Rüeggisberg

III.11.d Wie alt?

ist alt 47 Jahr

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

er hat 4 Kinder

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

ist 2 Jahr Schuhlerer

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

er war imer da und baubt Seinen Eigenen Herd

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?
III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Kinder besuch dermalen überhaubt
55 Knaben 51 Mädchen

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

hat kein Eigines Schuhlgelt Schuhlgut.

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Schulgelt ist nicht eingefürt

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

Das Schuhlhus ist vor 10 Jahren neü gebauen worden aber bereits Sehr fählerhafft

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Vor die Erhaltung deselben müßen die hausvätter des Rüeggisbergs viertels Sorgen

IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

in Geld in 12 kr. 7 batzen

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?

||[Seite 3] Fleist aus dem Kirchen gut

IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?

von den Hausuatteren bekomt er dann Trinkgelt etwan 2 neüe Taler welches aber Ser Kasual ist

IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Anmerkung
Emahls ward durch den Somer am Samstag Schuhle gehalten da aber die Schuhlmeister Sich über die höchst vnfleisig Besuchung derselben Beklaten So ward die Einrichtung gemacht das Stadt derselben die Kinder am Sontag die Cathechisatio des Pfarrers mit denen der Schuhle Entlasenen an hören Können hernach werden Sie in gegenwart des Pfarrers von einem Schuhlehrer Die Mit {ein} anderen abwechslen abgeläsen und müßen die Fragen des Heidelsbergers hersagen die vnfleißigen wurden mit dm Chorgericht Betroht zuwielen auch uon demselben in Censur genomen wie Sol Mann aber Jetz dem vnfleis und vngehorsam stüren
Ein Grosses übel ist es das Mann zu diesem Schuhlhauß kein Holtz hat ohne was die Kinder etwan daher bringen des wegen So wohl die Kinder als der Schuhlmeister in Strenger Kälte vielungemach auß stehen müssen Mann wäre Deß wegen Bättens halb alljaehrlich etwas holzes aus dem Nazionalwald dem {dem Than} Erhalten zu Können

Unterschrift

Actum den 2 Tag Mertz 1799
Beschint Christen Hachen von Rüeggisberg Schuhlmeister

Zitierempfehlung: