Rinderwald (Transkription Nr. 1353)

Schulort Rinderwald
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1455, fol. 105-105v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Oberland
Distrikt 1799: Frutigen
Agentschaft 1799: Frutigen
Kirchgemeinde 1799: Frutigen
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Frutigen
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Rinderwald (Niedere Schule, reformiert)
20.02.1799

Antwort Über die Fragen deß zustands der Schuel zu Rinderwald

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.
I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Es Jst Ein flecken genant der Spies Rinderwald

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Jn dem bezierk Spießen

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

gehört zu der Kirchen gemiene und agentschafft fruttigen

I.1.dIn welchem Distrikt?

zu dem distrikte Fruttigen

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

zu dem Kanton Thun gehörig oder Kanton Oberland

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jn dießem Schuelbezierk Sind ongefehr bey 30 Häüßren der Eine Halbthiel Häüßer ongefehr Ein Viertelstund oder näher dem Schuelhauß und der andre Theil bey Einer Halbenstund dar Von

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Numro 3 hat nichts zu antworten weill der ganze Schulbezierk Jn dießem fläcken ist

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

die Ladholtz Schuel ist ongefehr drey Viertelstund Von hier & die achseten Schuel ohngefehr Eine Stund Von hier

I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

die Kinder Sind hier nicht Jn Klaßen gethielt ausgenomen daß Etwelche zum büerger Pfarrer in die Lehr gehen

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Jn der Schuele wierdt gelehrt Singen. {Läsen} Schrieben. die Heidelbärgischen Fragen Psalmen davids und bieblische historien außwendig

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Hier wierdt die Schuel Jm Winter gehalten und Jm Sommer auch an Etwelchen Sontagen.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Schuelbücher werden hier gebraucht Ein Bieblischeß Testament und Ein beibliescheß Underwießungs buch zum heiligen abendmahl darzu frag Palmen Hiestori und Schriebüecher

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Vorschriefften Sind obgemelte büecher und Regel So haltet Mann Sich hier darnach so best müeglich

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

die Schuele dauret däglich ohngefehr Fünf Stund

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Der Schuelmiester ist Von den bauren deß Schuelbezierks aufgefordert und Vom Pfarer dießer geminde bestätiget worden

III.11.bWie heißt er?

Er heist Johannes Trummer

III.11.cWo ist er her?

Er ist Von diesem bezierk

III.11.dWie alt?

Er Jst bald Neün und driesig Jahr alt

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Er hat keine Familie und keine Kinder

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

Jm drieten Jahr deß Schueldiensts

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Er ist Von Juegend auß Jn dem bezierk Spiesen gewohnet. und hate bauren und fäld arbeit

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Er hat näben dem Lehramte zugliech noch Jetzt fäld arbeit

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Schuelkinder beßuchen die Schuele ohngefehr bey 26

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Jm Winter und Sommer zugleich Knaben und Mädchen Von Jeden gleich Viel

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

||[Seite 2] Wägen dem Schuellohn und Schuelgueth hat Es hier dieße bewandtnus hier ist Von den Haußvättern dießes Schuelbezierks Eher oder später gestiefftetes hundert und vier Konen Capetal angüelten und auch Einer Küche Früeling und Herbst wird welche Järlich der Nuetz 1 kr. 5 bz. Wärt ist und auß dem Keirchenguet dießer gemiene Jährlich 2 kr. 2 bz. 2 xr.

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

||[Seite 2] Wägen dem Schuellohn und Schuelgueth hat Es hier dieße bewandtnus hier ist Von den Haußvättern dießes Schuelbezierks Eher oder später gestiefftetes hundert und vier Konen Capetal angüelten und auch Einer Küche Früeling und Herbst wird welche Järlich der Nuetz 1 kr. 5 bz. Wärt ist und auß dem Keirchenguet dießer gemiene Jährlich 2 kr. 2 bz. 2 xr.

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

Ein Gemeines Schuelhauß haben wier hier Nicht der Schuelmeister haltet hier Jn Seinem Eigenen Hauß die Schuele

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

So Jst Jährlich der ganze Schuellohn Seiben Kronen Ein und zwanzig batzen und zwey Kreützer

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

datum den 20 Tag Hornung 1799
Gott mit Unß allen

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