Grund bei Gstaad (Transkription Nr. 1343)

Schulort: Grund bei Gstaad
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1455, fol. 9-10v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Oberland
Distrikt 1799: Saanen
Agentschaft 1799: Saanen
Kirchgemeinde 1799: Saanen
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Saanen
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Grund bei Gstaad (Niedere Schule, reformiert)

25.02.1799

BERICHT. Von dem zustande nachgemelter Schul. Dem Bürger Minister der Künsten und Wißenschaften.
STAPFER.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Haubt Ohrt Grund.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Jst ein Bezierk auf zweyen seiten an dem Waßer Sanen genant, gegen Morgen, und Mitags zweischen Hohen Bergen, wo die Häüßer zersträüt.

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

zur Kirch Gemeinde und Agentschaft Sanen.

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.d In welchem Distrikt?

Distrikt alda.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Canton OberLand.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

die Häüser sind wie oben gemelt sehr zerstreüt, in dem ersten umkreiße ungefehr einer 4tel stund 27. und im zweiten von zimlich gleicher entfernung 23. und von einer Halben stund 16. Haüßer.

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

das ganze bezierk heißt Jnner und Außer Grund.

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

die Entfernung vom Schul Ohrt ist wie Oben gemeld.

I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

die Anzahl der Schul Kinder sind dißeit dem Waßer als gegen Morgen 20. und jenseit 32 Kinder.

I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

die nächste Schul davon ist 3 Viertelstund außenfür in einem Dörfle Gstaad genant, die zweite eine stunde inenfür in der Feüters Oeü.

I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Silben, Leßen, Schreiben, Singen, und unterichtet, aus nachbeschriebenen Büchren in der Religion.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Nur im Winter gemeinlich 20 Wochen lang.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Bücher werden eingeführt die Heilige Bibel. Psalmen Davids Weitenbach. der Heidelberger, der Lampen, und Haubers Kinder Bibel, Pasions und Vest Lieder.

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

die vorschriften werden die mehresten von den Schul Lehreren gemacht.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

||[Seite 2] Die Schulen werden gemeiniglich in der ganzen Gemeinde von 10 bis 2 Uhr gehalten.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

die Kinder sind dem Alternach in eine Verzeichniß Gebracht, und Sizen in gleichem Rang, und erhalten nach Jhrem alter den nöhtigen untericht.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Die Schulmeistr. in dießer Gemeinde sind bisher von den Chorrichtren, im beysein des Amtmans und Pfarers bestelt. das Leste mal aber vor dem distrikts Gricht in beyseyn des Pfares und Unterstatthalters

III.11.b Wie heißt er?

Abraham Haldi.

III.11.c Wo ist er her?

von Sanen.

III.11.d Wie alt?

Alt 29 Jahr.

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Kinder hat er 3 gehabt, davon noch eins im Leben und eines ist noch auf dem Weget Bald an die Welt zu kommen.

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

Schul Lehrer ist er Erstlich 3 Jahr in Sanen. 2 Jahr zu Ällen im Kanton Lemann. 6. Jahr zu Blumestein im Kanton Bern geweßen, und jezt wieder in Sannen Angefangen

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

in Sanen als ein G. Taglöhner.

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Neben dem L Lehramt hat er keinen beruf als gemelt.

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Kinder sind 52. Knaben 24. Madchen 28.

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)

Die sind durch aus gleich wie in des Bürger Schulmeisters Raaflaubs miteingegebenem Bericht von der Gruben Schul, auch von dießer Gemeinde

IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?
IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Bezeügt den 25ten Hornung 1799 ABRAHAM HALDI.

Zitierempfehlung: