Fahrenschwendi (Transkription Nr. 1289)
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- Fahrenschwendi (Niedere Schule, reformiert)
21.02.1799
Kanton Säntis, Districkt Wald, gemeind Wald
Beantwortung der Fragen über den Zustand der Schulen den 21 Febr: 1799
I. Lokal-Verhältnisse. | ||
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I.1 | Name des Ortes, wo die Schule ist. |
der Name des Orts, da die Schule ist, ist Fahrenschwendi. |
I.1.a | Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof? |
Es ist ein Flecken, der zu der Kirchgemeine u Agentschafft Wald, in distrikt Wald, des Kanton Säntis, gehört. |
I.1.b | Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er? | |
I.1.c | Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)? |
Es ist ein Flecken, der zu der Kirchgemeine u Agentschafft Wald, in distrikt Wald, des Kanton Säntis, gehört. |
I.1.d | In welchem Distrikt? | |
I.1.e | In welchen Kanton gehörig? | |
I.2 | Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden. |
die Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen häüser: |
I.3 | Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe. |
die Namen der zum Schulbezirke gehörigen Flecken sind |
I.3.a | Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und | |
I.3.b | die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt. |
die Anzahl der Kinderen, die Von jedem Flecken in die Schul kommen, läßt sich bey beständigen Wechslungen der Haushaltungen nicht bestimmen. |
I.4 | Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise. | |
I.4.a | Ihre Namen. |
diese Schule hat in dem Umkreis Von einer Stunde nur die Schul in Wald bey der Kirche, in der Nachbarschaft. die Kinder hätten dahin einige eine halbe, die andere eine ganze Stunde — zugehen, welches im Winter unmöglich wäre |
I.4.b | Die Entfernung eines jeden. | |
II. Unterricht. | ||
II.5 | Was wird in der Schule gelehrt? |
Jn dieser Schule wird Buchstabieren, Lesen, Schreiben, u etwas in der ChoralMusic — gelehrt. |
II.6 | Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange? |
||[Seite 2] die Schule wird das ganze Jahre gehalten. |
II.7 | Schulbücher, welche sind eingeführt? |
Schulbücher sind neben, dem Namenbüchlein, Fragstüklein u Katechismo, eigentlich keine |
II.8 | Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten? |
die Vorschriften macht jedem Kind der Schulmeister. |
II.9 | Wie lange dauert täglich die Schule? |
die Schule dauret Täglich 6. Stunden, 3 Stund Vor- u. 3 Stund Nachmittag. |
II.10 | Sind die Kinder in Klassen geteilt? |
die Kinder sind in Klaßen eingetheilt, nämlich, diejenigen, welche Buchstabieren machen eine Klaße; diejenigen, welche lesen eine Klaße; u diejeingen, welche schreiben eine Klaße: |
III. Personal-Verhältnisse. | ||
III.11 | Schullehrer. | |
III.11.a | Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise? |
der Schulmeister ist bis dahin Von der Schulgemeinde, die den Bürgeren welche in dem Schulbezirke wohnen nach Vorheriger Prüffung, erwählt worden und Zwar durch freye Stimme u Hände. |
III.11.b | Wie heißt er? |
Jch heiße Ullrich Schläpfer |
III.11.c | Wo ist er her? |
Von der Gemeinde Wald |
III.11.d | Wie alt? |
bin 54 Jahr Alt |
III.11.e | Hat er Familie? Wie viele Kinder? |
habe eine Frau u 2 Kinder. |
III.11.f | Wie lang ist er Schullehrer? |
War schon 19 Jahr Schullehrer in dieser Schule. |
III.11.g | Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf? |
Vorher war ich im Wald, u ein Weber gewesen. |
III.11.h | Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche? |
Neben dem Lehramte habe ich häüsliche Verrichtungen, z:B: das Weben |
III.12 | Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule? |
die Anzahl der Schulkinder seind |
III.12.a | Im Winter. (Knaben/Mädchen) |
im Winter Von 20. bis 30. Kinder, ungefehr 15. Knaben, u 10. bis 15 Mädchen15 |
III.12.b | Im Sommer. (Knaben/Mädchen) |
im Sommer Von 50. bis 70. Kinder, ungefehr 30. Knaben, u 30 Töchteren |
IV. Ökonomische Verhältnisse. | ||
IV.13 | Schulfonds (Schulstiftung) | |
IV.13.a | Ist dergleichen vorhanden? |
Jst durch freiwillige Beiträge u Vermächtniße Zur Erleichterung des Unterrichts in dieser gegend gestiftet worden. |
IV.13.b | Wie stark ist er? |
dieses Schulkapital belauft sich Auf etwas um 2000 fl. |
IV.13.c | Woher fließen seine Einkünfte? |
dieses Kapital ligt an Zedlen auf Unterpfändern, aus dem Zins wird. der Schullehrer bezahlt. |
IV.13.d | Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt? |
Es ist Von dem Kirchen u Armen Gut abgesöndertes ein für eigen u Zu ewigen Zeiten gestiftetes Kapital. |
IV.14 | Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches? |
wird keins weder Von Richen noch Von Armen, weder Von fremden noch Einheimischen bezogen. |
IV.15 | Schulhaus. | |
IV.15.a | Dessen Zustand, neu oder baufällig? |
dieses ist klein u sehr baufällig. |
IV.15.b | Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude? | |
IV.15.c | Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel? | |
IV.15.d | Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten? |
||[Seite 3] für die Schulwohnung müße die Vorgesezten in dem Schulbezirk sorgen; der Schulmeister aber mus Aus eignen Kösten einheizen |
IV.16 | Einkommen des Schullehrers. | |
IV.16.A | An Geld, Getreide, Wein, Holz etc. |
dieses ist aus dem Zins Von dem Schulkapital wochentlich 2. fl. An barem Geld, sonst nichts. |
IV.16.B | Aus welchen Quellen? aus | |
IV.16.B.a | abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)? | |
IV.16.B.b | Schulgeldern? | |
IV.16.B.c | Stiftungen? | |
IV.16.B.d | Gemeindekassen? | |
IV.16.B.e | Kirchengütern? | |
IV.16.B.f | Zusammengelegten Geldern der Hausväter? | |
IV.16.B.g | Liegenden Gründen? | |
IV.16.B.h | Fonds? Welchen? (Kapitalien) | |
Bemerkungen | ||
Schlussbemerkungen des Schreibers |
Was die Ratschläge Zur Verbeßerung des Schulwesens betrift, wird Von Herzen denjenigen Männern überlaßen, welche hierzu Aus ge Zeichnete Talente besitzen. dieser Verbeßerung sehen wir mit Verlangen entgegen! |
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Unterschrift |