Kirchberg (Transkription Nr. 1198)

Schulort: Kirchberg
Konfession des Orts: gemischt konfessionell
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1458, fol. 51-51v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Säntis
Distrikt 1799: Mosnang
Agentschaft 1799: Kirchberg
Kirchgemeinde 1799: Kirchberg (SG)
Ort/Herrschaft 1750: Fürstabtei St. Gallen
Kanton 2015: St. Gallen
Gemeinde 2015: Kirchberg
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Kirchberg (Niedere Schule, reformiert)

BEANTWORTUNG DER FRAGEN ÜBER DEN ZUSTAND DER SCHULEN.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Die Schule wird 8 Wochen in Kirchberg 8 Woch. in Müselbach. Und 6 Woch. in Nutenwyl gehalten.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

KIRCHBERG ist daß Pfarrdorff die übrigen sind Weiler.

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Alle gehören zur Kirchgemeine KIRCHBERG. zur Agentschaft Dietschwyl.

I.1.d In welchem Distrikt?

Moßnang.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Santis.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jnerhalb der nächsten Viertelstunde Von KIRCHBERG ligen 15 Haüser. Woher 8 Schulkinder.
Jnerhalb der zweiten 11 Haüser. Woher 10 Schulk.
Jnerhalb der Dritten 6 Haüser. Woher 2 Schulkind.
Und Jnerhalb der vierten 1 Haus dermahl kein S.
Von MÜSSELBACH. Jnerhalb der nächsten viertelstund ligen 36 Haüser. Woher 29 Schulkinder.
Jnnerhalb der zweiten 4 Haüser. Woher 7 Schulkind.
Von NUTENWYL. Jnerhalb der nächsten viertelstund ligen 27 Haüser. Woher 24 Schulk.
Jnerhalb der zweiten 2 Haüser dermahl kein K.

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Nebst den obenangezogenen Schulorten, keine Dörfer noch Weiler, sonder nur einzelne zerstreüte Haüser, Deßwegen habe ich die Anzahl der Kinder oben angeführt.

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

Nebst den obenangezogenen Schulorten, keine Dörfer noch Weiler, sonder nur einzelne zerstreüte Haüser, Deßwegen habe ich die Anzahl der Kinder oben angeführt.

I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

Keine Evangelische, Aus genohmen die Vilial Schul in Leütisburg.

I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Lesen, Schreiben, Aus wendig Lernen. Auch etwas im Rechnen. Das Catechismus. Choral Gesang.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Von Martini weg in allen Drey Schul bezircken zu samen 22. Wochen.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Keine Gesezliche, sonder was jedes Kind mit bringt, nebst Zeitungen und Briefen.

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

||[Seite 2] Keine Gesezliche, sonder dem Kinde werden einiche Zielen aus Psalmen oder Geistlichen Liederen zum Copieren Vorgelegt. Auch Zahlen.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

Drey Stund Vor u. 3 Nachmittag.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Keine

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Die Gemeinde Wählt jhn durchs Stimmenmehr.
und bestätiget jhn alle 3 Jahr.

III.11.b Wie heißt er?

J. Jacob Egli.

III.11.c Wo ist er her?

Von Ober-Bazenheidt.

III.11.d Wie alt?

46. Jahr.

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Frau und 3 Kinder.

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

24 Jahr.

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Jmmer Am Geburths Orte in Bazenheidt als Privatmann

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Vorsingen usw.

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

An jedem orte 30-40 Ohngefähr 25 Knaben und 13 Madchen, Worunter aber viele 2 oder alle 3 Schulen besuchen.

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

Noch nicht lange Exisiert einer durch Vermächtniße entstandenen fl. 400 starcken. Diennet aber nur um daß Stubengelt, und für alfählige Arme Kind zu entrichten.

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Wochentlich von jedem Kind 1 Bzen.

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

Jst eben Leider! kein eigenes.

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

sonder die Schule wird an allen 3 orten in Privat Haüseren gehalten Wo die Kinder aus Mangel des Raums mehr aneinander Kleben müßen, Als sizen könen. Deßnahen mann in Froher Hoffnung einer Wohlthätigen Versorgung von Seyte der gesezgeber steht. Der besizer des Hauses bekommt Wochentlich aus jenem SCHULFOND für die Stube 2 Bzen. Aus dem gleichen FOND werden Tische und Bäncke angeschaft.

IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Von jedem Kind bezahlen mir die Elteren derselben Wochentlich 1 Bazen, so viel jhrer sein mögen, sonst beziehe ich weiters nichts.

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?

Von jedem Kind bezahlen mir die Elteren derselben Wochentlich 1 Bazen, so viel jhrer sein mögen, sonst beziehe ich weiters nichts.

IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Republicanischer Gruß u. Hochachtung J. Jacob Egli EVANGELISCHER Schullehrer in Kirchberg, Canton Säntis.

Zitierempfehlung: