Seebach (Transkription Nr. 1120)

Schulort: Seebach
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1471, fol. 198v-199v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Zürich
Distrikt 1799: Regensdorf
Agentschaft 1799: Seebach
Kirchgemeinde 1799: Seebach
Ort/Herrschaft 1750: Zürich
Kanton 2015: Zürich
Gemeinde 2015: Zürich
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Seebach (Niedere Schule, reformiert)

Die Beantwortungen der Fragen, über den Zustand der Schul an meinem Ort sind folgende.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Zu Seebach ist eine Schule, ist eine Eigne Kirchen gemeine, hat ein agent im distrike Regenstorf, im Canton Zürich.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.d In welchem Distrikt?
I.1.e In welchen Kanton gehörig?
I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.
I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Zu dieser gemeine gehören 3. höfe Nemlich Köschen Rüti ungefehr 1/4 Stund von der Schul, daher Komen dismahl 6. Kind. demnach Binz Mülli 1/4. Stund von der Schul, daher Komen 2. Kind und dritens Schären Maß 1/2 Viertel Stund von der Schul daher Komen dismahl auch 2 Kind.

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

Die Benachbarten Schulen sind 1.tes die zu Höngg 1. Stund von da. 2. die die zu Regenstorf 1 St. v. da. 3. die zu Waat 1. St. v. da. 4. die zu Afolteren 1/2 St. v. da. 5. die zu Rümlang 1/2 St. v. da. 6. die zu Kloten 1. st. v. da 7. die zu Opfikon 1/2 St. v. da. 8. die zu Wallisellen 1 St. v. da 9. die zu Schwamendingen 3/4 St. v. da. 10. u 11. an der unteren u Oberenstraß jede 3/4 St v. da. 12tes die zu Wibtkingen 3/4 Stund von da.

I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Jn der Schul wird gelert Truktes u. geschriebnes Lesen, und Schrieben und aus wendig zu Lehrnen Psalmen, Lieder, gebäter, Biblische Sprüch und der Grosse und Kleine Catechismuß

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

die Schul wird im Winter gehalten von Martini an ohn unerbrachen Bis den Ersten Tag April und im Somer von Maytag an Bis miten im Herbstmonat, der Wuchen 2 Tag. Nemlich Montag u. Samstag.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Schul Bücher sind. Namen Büchlein, Lehrmstr, Zeügnussen Psalmen Bücher, Testamenter, Waaser Büchlein, und Histori Bücher,

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

was die vorschriften betrift, so wirt den anfängeren einzelne Buchstaben vorgeschriben, demnach Worter und Sprüch, darnach müssen sie Lernen auswendig Schrieben

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

die Schul dauret Täglich im Winter Vormitag 3. u. nach mitag 3. Stund im Somer vor mitag 3. und nachmitag 2. Stund,

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Wegen eintheilungen in Classen, ist nicht wohl anders möglich will die Schulstuben Klein ist, als daß ich die jenigen Kinder welche es am Weisten im Lessen und Schrieben gebracht, oben an ein Tisch seze, u. so fort Bis unten an.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Ein jewiliger Schulmeister Von Seebach, ist von den Würdigen B. Examinatoren in Zürich Bestelt worden, unter dem Exsamen im Buchstabieren Lessen, Schrieben, auswendig Bätten, aus dem verstand geprüft, und im singen,

III.11.b Wie heißt er?

mein Namm ist Felix Wüest, gebürdig von Seebach gebohren anno 1745. Den 25. April, ich hab eine frau, eine Tochter, und Tochman, und ein Kind derselben Bey mir

III.11.c Wo ist er her?
III.11.d Wie alt?
III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?
III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

Zum Schulmeister erwelt anno. 1775. Den 2 Tag Horunng. vorher Tribte ich daß Schneider handwerk.

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?
III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

||[Seite 2] Jez hab ich nebend dem Lehramte Keine andere geschäfte als im Sommer Etwas Feld arbeit.

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

die Schule Besuchen überhaubt im Winter Etwa 75 Kinder darunter 35 Knaben u 40. Töchteren Begrifen sind.

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)

Jm Somer 45. Kinder darunter 20. Knaben, und 25. Töchteren sind

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

Schul fond oder stiftungen ist Bey uns nichts dergleichen

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Schul Lohn hab ich von jedem Kind, daß den Winter die Schul Besucht von deren Elteren die Etwaß vermögen der Wuchen 1 ß. 3 hlr. deren ungefähr 2 Tritheil sind, und 1. Tritheil deren haushaltungen arm und unvermögent sind, ist zu jederzeit der Schul Lohn aus dem Löbl. Almossen ambt in Zürich Bezalt worden, und zwar für jedes Kind der Wuchen 1. ß.
von der Somer Schul hab ich Kein Lohn, als daß ich von Einem jewiliger verwalter des armen oder sekli guts zu Seebach 8. lb. Empfangen hab, welches von der gemeind gesteürt {wird}

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

Schul hauß haben wir Keins, sonder nur eine Schul- oder gemeind Stuben, nahe Bey der Kirch, desen Behaussung ob der Schulstuben dem B. Jacob Bentteli gehört, und nebet, des Bürgers Richter Laurenz Christingers Behausung ist.

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

die Schulstuben wird von dem gemeind gut, welches aber sehr Klein ist im Baulichen stand unterhalten.

IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Mein Einkomen ist nebst obbemeltem Schul Lohn all Jährlich bis dato gewesen aus dem Löbl: Allmosen {Obmann} Ambt in Zürich 1. Müt Kernen u. 5. lb. an gelt. und von den Würdigen Brn. Chorherren in Zürich 12 lb. an gelt.
An holz für den ganzen Winter die Schul zuheizen hab ich 2. Klafter und die stauden wo es darvon gibt, aus dem Seebacher privat Laubholz gehabt, und mus scholches in meinen Eignen Kösten aufmachen und heimfahren lassen so daß es mich Jährlich Bis 8. oder 10 fl. Kostet

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Aus disem allem Würdiger Br. der Künste u Wischafften Werden sie sehen wie gering eine so grosse Mühe Belohnt ist.

Unterschrift

Republikanischr Gruß und Hochachtung. Schulmeister Felix Wüest.

Zitierempfehlung: