Rüdlingen (Transkription Nr. 1043)

Schulort: Rüdlingen
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1456, fol. 102-103v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Schaffhausen
Distrikt 1799: Schaffhausen
Agentschaft 1799: Rüdlingen
Kirchgemeinde 1799: Buchberg
Ort/Herrschaft 1750: Schaffhausen
Kanton 2015: Schaffhausen
Gemeinde 2015: Rüdlingen
In dieser Quelle werden folgende 3 Schulen erwähnt:
I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Rüedlingen Jst ein Dorff hat seit undencklichen Zeiten Mit Buchberg Eine Gemeind Außgmacht Gehört Zur Kirchen auf Buchberg hat Eigne agentschafft.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.d In welchem Distrikt?

District Schaffhausen. Canton Schaffhausen.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?
I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Alle Zur Schul gehörige Haüßer ligen im dorf selbst nahe bey samend
Aussert Einem einzigen Hoffe von zwo haußhaltungen Namens Egghoff eine kleine halbe stunde von Schulhauß entfernt schickt gegenwärtig 3 kinder Jn die Schul Es ist ihm keine andere Schul Näher.

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Zweitens tut Man in der Schul buchstabieren lesen der heidelbergische Catechismus, schreiben und singen.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Jm Winter von Martiny biß Ostern Jm Sommer die Kleineren Von Gerggen tag biß den 1 september Wöchentlich 4 tag

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Schulbücher sind Eingefürt Namenbüchli kleiner Cati Grosser Catichißmuß und Psalmen u Lieder und daß Neue testament

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

die Vorschrifften macht der Schulmeister oder Pfarer

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

die Schul dauret im Winter den ganzen tag

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

die Kinder sind nicht in Clasen getheilt der Pfarer hats wollen schon vor 3 Jahren aber er konte Es nicht durchsezen sowie Noch manches ander nüzliche Wegen dem Schreiben und andern büchern Clasen sagt der Pfarer Alle Tag wären gut und Es wäre Für mich auch besser wann sie in Clasen geteilt waren und in gewisse stunden

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

||[Seite 2] Bißher hat der Obervogt der Pfarrer und die vorsteher den Schul Meister gemacht durch ein mit allen die sich darum meldeten vorgenohmenes Examen durch die Mehrheit der stimmen Unparthejisch

III.11.b Wie heißt er?

der Schulmeister heisst Heinrich Meyer

III.11.c Wo ist er her?

Er ist von Rüedlingen

III.11.d Wie alt?

alt 42 Jahr

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

ich hab ein Weib und 6 Kinder

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

Jch bin erst 4 jahr Schulmeistr

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

vorher war ich ein Schneider

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

jzthab ich keinen andern Beruf im winter Hab ich den ganzen tag mit der Schule zu thun und im Sommer arbeite ich Meine Güter neben der Schul

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

disen Winter Hab ich 62 Kinder 32 knaben 30 Mächten

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)

Jm sommer ohngefehr 30 17 knäblin 14. töchterlein

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

Jch Schulmeister weißt von keinem Schul Fond er mag wohl mit dem Kirchen Gut vereiniget werden

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Jch Schulmeister weißt von keinem Schul Fond er mag wohl mit dem Kirchen Gut vereiniget werden

IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Schulgelt ist Eingefürt für Ein kind den ganzen Winter 12 bazen und für den Sommer Noch 3 bazen

IV.15 Schulhaus.

Schulhauß ist gar kein

IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

die Schulstuben ist Meine Eigne stuben ich bekomme Auch darfür keinen haußzins

IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Bißher Mußte jeder Schulmeister Für den Platz sorgen und und denselben in seinen kösten bauen und underhalten Jch Mußte vor 4. Jahren Eine grosse Stuben machen Lassen die Mich Mehr als 250 fl. gekostet hat welche Mich Schwer Ankommt in meiner Haußhaltung so daß meine {kinder} Eine solche Stuben gar nicht Wann ich von ihnen wegstorben solte
die Gemeind und die Kirche hat Mir 100 fl. Geben ohne Zins und ich Muß es Wider bezahlen biß 1809 von der alten obrigkeit ist Mir 20 Güldi gegeben worden

IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

||[Seite 3] An Gelt von jeglichem Kind 12 bazen u von der Sommer Schul nach 3 bazen An Getreyde 22 vrtl Roggen von der Gemeind 2 frt Korn von Hr Pfarer Auß dem Zehenden 3 vrt. Mühli Frucht vom Amt Auß dem Zehenden an Wein 1 Saum nach der Schaffhauser Rechnung Am Gelt von der Gemeind am Holtz 4 Klaffter von der Gemeind
An ligenden Gründen Nichts und aus andern Quellen nichts die 12 bazen oder die 15 bazen Schullon zahlen die Eltern und den Armen Wirts auß dem Kirchen Gut bezahlt daß Kirchen Gut Gibt auch Federn dinten und Papir in die Schulen und Kertzen in die Nachtschulen

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?

||[Seite 3] An Gelt von jeglichem Kind 12 bazen u von der Sommer Schul nach 3 bazen An Getreyde 22 vrtl Roggen von der Gemeind 2 frt Korn von Hr Pfarer Auß dem Zehenden 3 vrt. Mühli Frucht vom Amt Auß dem Zehenden an Wein 1 Saum nach der Schaffhauser Rechnung Am Gelt von der Gemeind am Holtz 4 Klaffter von der Gemeind
An ligenden Gründen Nichts und aus andern Quellen nichts die 12 bazen oder die 15 bazen Schullon zahlen die Eltern und den Armen Wirts auß dem Kirchen Gut bezahlt daß Kirchen Gut Gibt auch Federn dinten und Papir in die Schulen und Kertzen in die Nachtschulen

IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Anmerkungen
Jn Rüedlingen — so wie im andern Gemeinds Dorff Buchberg ist auch noch Eine Nacht Schul für die grössern Knaben wöchentlich 3 tag worinnen gesungen und geschriben etwas gerechnet wirt auch der, Cathechißmus widerholet und auß dem verstand gefraget wirt kommt der Hr. Pfarer welches aber wegen der Entfernung nicht alle tage geschehen kan so wirt ihnen Noch Sonst dises und jenes Nützliche gesagt u erklärt Jm Winter alle Sonntag Abent ist noch Eine Schul Für die grössern Töchtern worin sie im lesen singen etc etc Geübt werden
in
Rüedlingen Sind samt Egghoff 73 Bürger

Unterschrift

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