Schönenberg an der Thur (Transkription Nr. 104)

Schulort: Schönenberg an der Thur
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1463, fol. 324-325
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Thurgau
Distrikt 1799: Bischofszell
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Sulgen
Ort/Herrschaft 1750: Gemeine Herrschaft Thurgau (Gerichtsherrschaft des Konstanzer Bischofs)
Kanton 2015: Thurgau
Gemeinde 2015: Kradolf-Schönenberg
In dieser Quelle werden folgende 2 Schulen erwähnt:
  • Schönenberg an der Thur (Niedere Schule, reformiert)
  • Schönenberg an der Thur (Niedere Schule, Repetierschule, reformiert) (Eindeutige Textstellen markieren)

Schönenberg Reformiert

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Das Schull Ort Schönenberg.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Ein Dorff von etwann 30 Haushaltungen.

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Eine Eigene Gemeine.

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Kirchen gemeine Sulgen.

I.1.d In welchem Distrikt?

Districkte Bischoffzell.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Canton Thurgäuw.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

||[Seite 2] Alle gehörige Örthly die zur Schull gehörig {ihm Umkreise}, eine starcke Viertel stund
a. Schlößli 2 Kind
b. Last 1 Kind
c. Schlauch 1 Kind
d. Rohren Niemand
e. Tumpfel 1 Kind
f. Alter weingarten 2 Kind
g. Kupfer u: Störenhaus 2 Kind

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

Entfernten Schull auf eine nige stund Sulgen — Auf eine starcke 1/2 Stund Neükirchen — Auf eine Viertel stunde ein Schulle Cradolf, von diesen drey entfehrten Schühlen kan unentbehrlich nichts von Schönenberg genohmen noch darzugestoßen werden, weil auf seiten gegen Morgen ein starcken Thur fahr und gegen Abend ihm Umkreüse, zimlich starke Gebirge, und Rohe Wege.

I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Buchstabieben, gründlich lesen, schreiben, und singen, auch Etwan anfänge zum rechnen.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Der Anfang auf Martiny und 20 Wochen, Jm Sommer rebedier Täge.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Vom Nammen Büchlein, bis ins Testament, Psalmen Buch, Waser Schull büchlein und diesen Winter zimlich vill ihm Volks Blatt

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Die vor schrifften werden Monatlich vom Schullehrer gegeben auch von größeren, aus dem Kopf schreiben angehalten auf Brief art u: s: w:

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

Vormittag von 8 bis 11 Uhr, Nach Mittag von 1 bis 4 Uhr.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Class a b c Kinder. a Class zum Buchstabieren. b Class zum Guth Lesen. c Class von 11 Kinderen zum schreiben. d Class vom geschriebnen lehren.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Schullehrer, von Jahr zu Jahr die Gemeind, Nebst bester Zufriedenheit und vergnügen des Bürger Pfarrers.

III.11.b Wie heißt er?

Johanneß Schweitzer.

III.11.c Wo ist er her?

Buechreüthi Pfarrey Neükirchen.

III.11.d Wie alt?

Alter 39 Jahr.

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Ein Weib — und ein Knab von 5 Jahren.

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

Ein und Zwantzig Jahr.

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Allezeit bey Hause — Nebst der Lehre in der Schull.

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Unterschiedliche Bemüungen zum Nutzen und Besten der Haußhaltung und andern Mit Bürger nützlich zu machen.

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

||[Seite 3] Schull Kinder, Überhaubt 32 Kinder.

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

Knaben 19 Mädchen 12

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)

für rebedier tage Knaben 12 Mädchen 10

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

Jst etwaß vorhanden.

IV.13.b Wie stark ist er?

Drey Hundert 99 fl.

IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?

Von Hauß Vätteren zusammen gelegt.

IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Vorgemeldte Örthli als Tümpfel — Alten Weingarten, schlauch — solche haben nichts zu Obiger Stifung gelegt, muß ein kind Wochentlich 4 xr. zallen, Daß komt dem schullehrer zu guth.

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

kein Eigenes.

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Der Bürger Agent , oder schullpleger thut sich darum bewerben.

IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

Man muß 3 fl. in einem Winter für die stuben bezahlen.

IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.

a. Ein Wochen ein fl. #20## Creützer.
b. Ein fl. 12 xr. Trinkgelt
c. Entfernt von der Schulle, ein starcke halbe stund
d. Da die Besoldung zimlich gering — und der schullmeister verliebt war, geben die schull angehörigen alle Tag ein Mittag eßen nach vernügen.

IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

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