Speicher (Transkription Nr. 1237)

Schulort: Speicher
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1458, fol. 61-62v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Säntis
Distrikt 1799: Teufen
Agentschaft 1799: Speicher
Kirchgemeinde 1799: Speicher
Ort/Herrschaft 1750: Appenzell Ausserrhoden
Kanton 2015: Appenzell Ausserrhoden
Gemeinde 2015: Speicher
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Speicher (Niedere Schule, reformiert)

Antwort auf die Fragen, über den Zustand der Schulen.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.
I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.d In welchem Distrikt?
I.1.e In welchen Kanton gehörig?
I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.
I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?
II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?
II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?
II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?
II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?
II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?
III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?
III.11.b Wie heißt er?
III.11.c Wo ist er her?
III.11.d Wie alt?
III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?
III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?
III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?
III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?
III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?
IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift
Fliesstextantworten
Lokal

Jm Canton Säntis, des Ditrikts Teüffen, in der Gemeind Agentschafft und Dorf Speicher, deßen Schulbezirck bereits eine Halbe Stunde auf 2. Seiten ausdehnt; da aber die Haüßer außert dem Dorf wie gesäet — zerstreüt ligen, laßt es sich nicht leicht in die Umkreiße — der Viertelstunden eintretten, im ganzen schließt der bezirck 258. Haüßer in sich, und ist ein andere Schule, im Unteren Theil der Gemeind, Schwendi genant eine Halbe Stunde entfernt.

Unterricht

Die Schule wird durch das ganze Jahr gehalten, und darinnen gelehrt lesen, (Gedrukts und Geschriebenes) Schreiben, Singen etc., Zu dem Behuf werden Nammenbüchli, der kleine ||[Seite 2] und große Zürcher Catechismuß, vorbild vom seligen Pfarrer Gabriel Walser, Zeitungen, das Neüe Testament gebraucht. Die vorschrifften mache ich von Zeit Zu Zeit selbst von biblischen Sprüchen oder anderen außerlesenen Sittengemälden, werden dann auf ein Hölzernes Täfelchen Hingepapt, und öfters abgeänderet Die Schule wird täglich (Samstag ausgenohmen) 6. volle Stunden gehalten, 3. Stund vor- und 3. Stund Nachmittag! die Kinder sind nicht Classificiert.

Personal

Der Schuhllehrer wurde alle Spatjahr von einer Kirchhöri (oder primair versamlung) nach deme Er zuvor bey Bü: Pfarrer und Gemeinds Vorsteher den Vorstand für jene ausgewürckt um den Schuhldienst Zu begehren erwehlet. Mein Namme heißt Hs: Ulrich Rüsch, GemeindGenoß, 36 1/4 Jahr Alt, mit Familie, Frau und 1. Knab gegen die 5. Jahr stehe ich an diesem Posten, ehedesen Fabrikant der Seiden, jezt aber in etwas Mußelin, welches meine meine Frau fortsezt; ohne das ich ihr in ||[Seite 3] weit wegen meinem Geschäfftreichen Schuhlposten Hülfe leisten kann; den bis 80. und 100. Kinder starck ist die Schuhle im Sommer, im Winter mag sie dan wohl um einen drittheil Hinabschmelzen.

Oekonomie

Es ist ein eigenes Schuhl Capital (deren Größe ich nicht weiß) darvon mir jährlich so viel Zins einzuziehen angewiesen wird, als ich einen Lohn, von wochentlich fl. 3. also jahrlich fl. 158. nebst fl. 4. Trinkgeld erhalte. Schuhl lohn wird keiner bezogen, darzu ist ein eigenes Schuhlhauß mit einer Stube gewidmet, deßen Unterhalt aus dem Schulgut bestritten wird, daß aber gegenwärtig baufällig ist.

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