In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Steinerberg (Niedere Schule, katholisch)
23.02.1799

Freyheit Gleichheit
Der schullehrer der Gemeinde Steinerberg an den Minister der Künsten, und Wüssenschafften.
den 23 hornung 1799
habe vor wenigen tagen von unserem B. Agenten eine frage Liste über den zustande der schuhle, erhalten, welche ich zwahr einfältig, und Redlich beantworte.
Mache aber zum voraus diese bemerkung. wo ich nichts zu beantworten habe, werde, die buchstaben, und Zahlen jeder frage jedoch an setzen. aber unbedeütet.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Am Steinerberg bey der Kirche.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

bey welcher nur wenige haüser sejnd.

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

es ist eine eigene Gemeinde.

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

eine eigene Kirche Gemeinde.

I.1.dIn welchem Distrikt?

District Arth.

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Kanton Waldstätten.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jnnerhalb des umkreises der nächsten viertelstunde liegen 30. in der 3ten und 4 viertelstunde sejnd die übrige haüser in den bergen, aus welchen Wenige oder gar keine in die schuhl kommen

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

von Röthen Gemeinde Arth Agentschafft goldau.

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

ein viertelstund vom schul orth.

I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

7 kinder

I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

Steinen, Lauertz, goldau.

I.4.bDie Entfernung eines jeden.

eine halbe auf steinen, lauertz. und ein gantze stunde auf goldau.

II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

alle sejnd an einem tische. Auf einer seiten die Knaben, auf der anderen die Mägchigen.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

deutsche geschriebne, und getruckte schrifften

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

vom 10 Wintermonath an bis den 15 Mertz wird schul gehalten.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

||[Seite 2] Anfangs das Namenbuche, hernach lesbahre schrifften. hernach bösere, damit die Kinder in verschiedenen schrifften Erfahrenheiten gewinnen. frejtags, und samstags lehrnen sie getrucktes z: b: etwan den Kleinen Kathekismus, oder sonsten etwas getruckte bücher.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Anfangs das A, b, c, und etwelche denck sprüche in Rimen. hernach mehrere sinreiche verhältnis Regel auch in Rimen. nach deme die Kinder im schreiben erfahren sejnd, in zeit einen monath werden selbe abgeändert.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

die schul dauret täglich 3 bis 4 stund lang.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Ehemahl die Kirchen Gemeinde, lesteres jahr aber der agent, und Municipalitet in bejsein des Pfarres.

III.11.bWie heißt er?

jacob ant. Merchin.

III.11.cWo ist er her?

aus der Nemlichen gemeinde.

III.11.dWie alt?

Gebohren 1761 den 10 hornung.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

ich habe kein Frau, und kind.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

ungefahr 7 jahre lang

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

stets in dieser gemeinde. ich halfe meinem Vatter in dem sigriste dienste, und anderen verrichtungen.

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

jetz bin ich sigrist und Erster unteragent. ich mus alle gesetz und Mandate zu wüssen machen, und promulgieren.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

es besuchen die schule 31 kinder.

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

18 knaben. 13. Mägdche.

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

nicht.

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

nicht.

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

nicht.

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

in Meinem haus die Gemeinde das Recht in einer stuben schul zu halten.

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

ein frömbder schullehrer aber hat kein behausung

IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

nichts

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

||[Seite 3] vom 10ten wintermonath bis den 15 martz.
von jedem kind fünff batzen sambt einem scheit holtz. und von dem Ehmaligen Landes seckel Meister 8 gl. an geld. Weiters kann ich nichts beantworten

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Anmerkung
Von diesem kleinen schul gehalt. wäre ich verpflichtet unserem Bideren Pfarrer ein geschäncke zu machen. Wenn er es annemmen würde. weil er alle wochen zweymahl die schuhl besuchet, und sowohl auf mich als die Kinder genaue aufsicht hält, auch hatte er die mühe alle vorschrifften selbst zu machen.
Diese vertriessliche bemühung hätte ich Gewisslich niemahl mir auflegen lassen. weil ich aber vom sigriste dienste eine sehr geringe bezahlung habe. so mus ich verdienen, was ich kann, es {ist} beser zwey stücklin brod, als nur eines. ich empfehle beyde zur vergrösserung. weil sehr viel mühe walte darbey.

Unterschrift

jn bester hofnung einer besondern attention geharre in Gruss, und Achtung
jacob ant. Merchin

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