- Langenbruck (Niedere Schule, reformiert)
- Langenbruck (Niedere Schule, Nachtschule, reformiert) (Eindeutige Textstellen markieren)
25.02.1799
FRAGEN UBER DEN ZUSTAND DER SCHULEN AN JEDEM ORTE.
ANTWORT von LANGENBRUCK.
I. Lokal-Verhältnisse. | ||
---|---|---|
I.1 | Name des Ortes, wo die Schule ist. |
Langenbruck. |
I.1.a | Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof? |
Ein Dorf. |
I.1.b | Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er? |
Ja. |
I.1.c | Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)? |
Langenbruck. |
I.1.d | In welchem Distrikt? |
Wallenburg. |
I.1.e | In welchen Kanton gehörig? |
Basel. |
I.2 | Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden. |
Jnnerhalb des Umkreises der nächsten Viertelstunde liegen 6 Häuser (im Dorf 74 {Langenbruck hat 84 Numero es sind aber 10 Häuser doppelt numerirt.}) innerhalb des Umkreises der Zweiten 13. innerhalb des Umkreises der dritten das Dorf Bärenwil 12 H. und sonst noch 10 H. und innerhalb des Umkreises einer Stunde 4 Häuser. Total 119 Häuser. |
I.3 | Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe. |
* a. Bärenwil ein Dörflein 3/4 Stund. 16 Kinder |
I.3.a | Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und | |
I.3.b | die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt. | |
I.4 | Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise. | |
I.4.a | Ihre Namen. |
* a Eptingen gegen Morgen 1 2/2 Stund |
I.4.b | Die Entfernung eines jeden. | |
II. Unterricht. | ||
II.5 | Was wird in der Schule gelehrt? |
||[Seite 3] a buchstabieren. b. lesen. c schreiben d Ortographie. e singen und f in der Nachtschule rechnen. |
II.6 | Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange? |
Sommer und Winter. Letzteren 5 Monat alle Tage. Ersteren 7 Monat wochentlich 2 Tage. |
II.7 | Schulbücher, welche sind eingeführt? |
a. das Namenbüchlein |
II.8 | Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten? |
Der Schullehrer schreibt den Kindren vor. Alle Freytage läßt er sie etwas auswendig schreiben, die schwächern Sprüche, die stärkern Briefe, die er ihnen bißweilen dictirt, mehrere mal aber aus ihren eigenen Gedanken auf setzen, und nachdem er sie corrigirt hat, noch einmal abschreiben läßt. |
II.9 | Wie lange dauert täglich die Schule? |
||[Seite 4] Sechs Stund: Vormittag 3. und Nachmittag 3 Stund. |
II.10 | Sind die Kinder in Klassen geteilt? |
Sie sind eingetheilt, daß einen Theil der Schüler buchstabiert, der andere liest und der dritte liest und schreibt. Sie kommen aber alle zu gleicher Zeit in die Schule. |
III. Personal-Verhältnisse. | ||
III.11 | Schullehrer. | |
III.11.a | Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise? |
Bürger Pfarrer prüfte den Zuerwählenden, überschickte seine Handschrift denen B. B. Deputaten der Kirchen und Schulen, und bemerkte seine Fähigkeiten. Auf deren Gutbefinden der Schulmeister ernennt, der Kirchgemein und denen Schülern vorgestellt und bestätiget wurde. |
III.11.b | Wie heißt er? |
Der jetzige Stellvertretter (ein Zögling des gewesenen Schulmeisters) heißt Martin Jenny. |
III.11.c | Wo ist er her? |
||[Seite 5] Von Langenbruck. |
III.11.d | Wie alt? |
25. Jahr. |
III.11.e | Hat er Familie? Wie viele Kinder? |
Er ist ledigen Standes. |
III.11.f | Wie lang ist er Schullehrer? |
Seither einem Monat Stellvertretter. |
III.11.g | Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf? |
Jn Langenbruck. Er war ein Possamenter. |
III.11.h | Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche? |
Nein. |
III.12 | Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule? |
Achtzig im W. im S. 58. |
III.12.a | Im Winter. (Knaben/Mädchen) |
Knaben 50 |
III.12.b | Im Sommer. (Knaben/Mädchen) |
Knaben 36 |
IV. Ökonomische Verhältnisse. | ||
IV.13 | Schulfonds (Schulstiftung) | |
IV.13.a | Ist dergleichen vorhanden? |
Nein |
IV.13.b | Wie stark ist er? | |
IV.13.c | Woher fließen seine Einkünfte? | |
IV.13.d | Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt? | |
IV.14 | Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches? |
||[Seite 6] Ja. Einen Rappen vom Kind per Tag. |
IV.15 | Schulhaus. | |
IV.15.a | Dessen Zustand, neu oder baufällig? |
Keines. |
IV.15.b | Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude? |
Es ist eine kleine Schulstube, welche auch sehr nieder, folglich für Lehrer und Kinder ungesund ist. Sie ist vor ohngefehr 30 Jahren auf das FeuerspritzenHaus von der Gemeinde erbauet worden |
IV.15.c | Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel? |
Keinen. |
IV.15.d | Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten? |
Schulwohnung ist keine, wie schon erwähnt worden. Der Schulmeister wohnt in seinem eigenen Hause. Für die Schulstube sorgt die Gemein. |
IV.16 | Einkommen des Schullehrers. | |
IV.16.A | An Geld, Getreide, Wein, Holz etc. |
a. An Geld jährlich L. 131. ß. 10. d. 4 |
IV.16.B | Aus welchen Quellen? aus |
||[Seite 7] Von bemittelten Schülern jährlich im Durchschnitt L. 93. ß. 14. d. 4 Deputaten-Amt in Basel bezahlte für die armen Schüler jährlich im Durchschnitt. L. 37. ß. 16. Das Korn bezog der Schullehrer aus dem Spittal Basel. |
IV.16.B.a | abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)? |
der Spittal hatte obiges Korn aus dem Zehnden bezahlt. |
IV.16.B.b | Schulgeldern? |
Wie oben gemeldt. |
IV.16.B.c | Stiftungen? |
Nichts. |
IV.16.B.d | Gemeindekassen? | |
IV.16.B.e | Kirchengütern? | |
IV.16.B.f | Zusammengelegten Geldern der Hausväter? | |
IV.16.B.g | Liegenden Gründen? |
Ohngefehr 1/2 Jucharten Land als Siegrist, welches der Gemeinde gehört. |
IV.16.B.h | Fonds? Welchen? (Kapitalien) |
Nichts. |
Bemerkungen | ||
Schlussbemerkungen des Schreibers |
Anmerkung. ||[Seite 8] ANMERKUNG. |
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Unterschrift |
Langenbruck den 25ten February 1799. |